Haus der Jugend: Heidelberg startet Architekten-Wettbewerb für die Sanierung
Eine große Halle und endlich genug Stauraum - Vorschläge der Jugendlichen fließen ein

Das Haus der Jugend in der Südstadt ist in die Jahre gekommen. Der Gemeinderat sucht mit einem Wettbewerb nach einem sinnvollen Konzept für einen Umbau. Darin gehen auch die Wünsche der jugendlichen Nutzer ein. Foto: Alex
Von Denis Schnur
Heidelberg. Seit 64 Jahren hat das Haus der Jugend einen festen Platz in der Heidelberger Jugendarbeit - und die sieht man ihm auch langsam an. 1952 von Stadt und US-Amerikanern gebaut, ist das Haus mittlerweile in die Jahre gekommen und genügt in vielen Punkten nicht mehr den Ansprüchen des Nachwuchses: Es fehlt an Stauraum, an getrennten Umkleiden für Mädels und Jungs und einem großen Tanzraum - um nur ein paar der Kritikpunkte zu nennen, die die Jugendlichen im Beteiligungsverfahren vorbrachten.
Um dies zu ändern, soll das Gebäude in den nächsten Jahren komplett umgebaut werden. Dazu lobt der Gemeinderat in seiner heutigen Sitzung einen Wettbewerb aus: In der ersten Phase bis Mitte April 2017 können Architekten ihre Konzeptideen für das neue Haus der Jugend einreichen. Dabei sind sie an Rahmenvorgaben gebunden, die der Gemeinderat am heutigen Donnerstag beschließt - und die zum Großteil die Ergebnisse der Jugendbeteiligung widerspiegeln, wie eine Stadtsprecherin erklärt: "Die Anregungen der Jugendlichen wurden in das Raumprogramm übernommen."
Zwar kann der Gemeinderat noch Änderungen beschließen, aber die dringendsten Raumwünsche der knapp 100 Jugendlichen, die sich über drei Monate lang im Verfahren einbrachten, werden wohl Teil der Wettbewerbsbeschreibung. So sollen sich in dem neuen Haus ein generationenübergreifendes Café mit Jugendbereich, eine Multifunktionshalle für Veranstaltungen, Sport, Tanz und Theater, Proberäume, eine Disco, Umkleiden, die nach Geschlechtern getrennt sind, sowie ein Fitnessraum finden. Mit dem Umbau soll auch das Platzproblem im Jugendhaus gelöst werden: Viele aktuell bestehende Räume sollen im neuen Haus deutlich großzügiger gestaltet werden und mehrere Lagerräume zudem genügend Stauraum bieten.
Aus allen Vorschlägen, die in der ersten Phase des Wettbewerbs eingehen, wählt das Preisgericht, in dem neben Stadtplanern, Architekten und Gemeinderäten auch Mitglieder des Jugendgemeinderates sitzen, einige Vorschläge aus, die in einer zweiten Phase bis Juli 2017 weiterentwickelt werden. Die fertigen Wettbewerbsentwürfe sollen schließlich von einigen jugendlichen Nutzern bewertet werden, bevor das Preisgericht am 13. Juli eine endgültige Entscheidung über den Siegerentwurf trifft.
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Im September 2017 soll dann ein Planungsbüro mit der Sanierung beauftragt werden, damit spätestens 2018 mit den Arbeiten begonnen werden kann.