Für den Erhalt der denkmalgeschützten Ruine einsetzen
Die Schutzgemeinschaft Heiligenberg war in der Michaelsbasilika aktiv - "Ohne groß nachzufragen"

Weil die ehrenamtlichen Aktivisten um den Zustand der Säule fürchteten, brachten sie einen Schutz an. Foto: Bechtel
Von Manfred Bechtel
Heidelberg-Handschuhsheim. "Wir als Verein müssen etwas an dieser Säule machen!" Zu diesem Schluss kam die Schutzgemeinschaft Heiligenberg / Handschuhsheimer Geschichtswerkstatt. Schließlich ist es die einzige historische Säule in der Michaelsbasilika auf dem Heiligenberg, welche die Jahrhunderte überstanden hat. Aber sie ist Wind und Wetter schutzlos ausgesetzt. Besonders gefährdet ist das Kapitell: Ein Oberflächenriss lässt Wasser in den Sandstein eindringen, was im Winter zu Frostschäden führen kann.
Seit über 40 Jahren setzt sich die Schutzgemeinschaft ehrenamtlich für den Erhalt der denkmalgeschützten Ruine ein. Schon vor vier Jahren wollte sie die gefährdete Säule restaurieren lassen. Die obere Denkmalschutzbehörde in Karlsruhe zog das Verfahren an sich, nur um es später an die Stadt weiterzureichen, bislang ohne greifbares Ergebnis. Einen weiteren Winter ohne Schutz wollte die Gemeinschaft dem Denkmal aber nicht zumuten, berichtete der Vorsitzende Bert Burger bei der Jahreshauptversammlung im Gewölbekeller der Tiefburg. "Ohne groß nachzufragen", schritten die Schützer zur Selbsthilfe und konzipierten nach der Idee von Peter Jungmann eine Abdeckung mit Tropfkante aus Kupferblech. Bohren und Dübeln kam freilich nicht in Frage, eine schlaue Klemmverbindung sorgt jetzt dafür, dass der historische Stein nicht beschädigt wird.
"Wir haben Geld, und da oben geht die Ruine kaputt", kritisierte Burger die stockende Zusammenarbeit mit der Stadt. Die sei im zurückliegenden Jahr nicht in der Lage gewesen, Restaurierungsarbeiten rechtzeitig auszuschreiben. Der Verein habe wie jedes Jahr eine Beteiligung an den Kosten in Aussicht gestellt. Wenn aber das Geld nicht bestimmungsgemäß ausgegeben werden könne, sei die Gemeinnützigkeit gefährdet.
Besucher des Heiligenberges stehen auch häufiger am Parkplatz der "Waldschenke" und suchen den Weg zum St.-Michaels-Kloster. Um die Orientierung zu erleichtern, hat der Verein drei Hinweisschilder angebracht. An die Adresse der Stadt richtet sich der Vorschlag, für Besucher dort eine öffentliche Toilettenanlage einzurichten.



