Großkino in der Bahnstadt: Baubeginn ist definitiv im nächsten Jahr
Der Grund für die Verzögerung sind laut Betreiber keine Finanzschwierigkeiten, sondern lange Planungsprozesse - Aber vor der Eröffnung kommt eine lange Bauphase

Ende Januar wurde das Kino "Harmonie-Lux" in der Altstadt geschlossen - und sein "Ersatz" in der Bahnstadt kommt nicht aus den Startlöchern. Genauer gesagt: Auf dem Grundstück in der Eppelheimer Straße tut sich nichts, mittlerweile machten schon Gerüchte in der Stadt die Runde, dass die Betreiber, die Filmtheaterbetriebe Englert aus Schifferstadt, in finanziellen Schwierigkeiten stecken würden.
Jochen Englert widerspricht dem energisch: "Wir haben allein schon 1,5 Millionen Euro in die Vorplanungen investiert, dann werden wir natürlich bauen." In einem Gespräch mit der RNZ berichtet Englert, was zu den Verzögerungen geführt hat: Die Planungen in Heidelberg seien besonders komplex gewesen - vom städtebaulichen Vertrag über die Fassade bis hin zur Verkehrsführung. Dass das Vorhaben in der Bahnstadt so seine Tücken hat, bestätigte auch Peter Dohmeier, der Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Heidelberg, die für die Erschließung des neuen Stadtteils verantwortlich ist: "Das war alles sehr komplex, das brauchte seine Zeit."
Das Bahnstadt-Kino mit seinen 14 Sälen und 1800 Plätzen sei durchaus ein harter Brocken für sein mittelständisches Unternehmen gewesen, das auch die Luxor-Filmtheater in Walldorf, Schwetzingen Bensheim und Nidderau betreibt, berichtet Englert. Nun stehen aber endgültig Planung und Finanzierung, am 18. Dezember wird der Gemeinderat über den bereits vor zweieinhalb Wochen unterschriebenen städtebaulichen Vertrag beraten. Englert rechnet nicht mehr mit großen Stolpersteinen. Im Februar soll es losgehen, die Bauzeit soll 15 Monate dauern.
Eigentlich hätte noch in diesem Jahr Baubeginn für das Kino sein sollen. Vor zwei Jahren hatte sich der Gemeinderat für diesen Kinostandort entschieden, in einem anschließenden Wettbewerb setzte sich die Familie Englert gegen elf Konkurrenten durch. Im Juli 2013 beschloss der Rat die Aufstellung eines Bebauungsplans samt Fassadenwettbewerb, den vor einem halben Jahr das Heidelberger Büro "Hübner + Erhard und Partner" gewann.



