Großbaustelle in Handschuhsheim ab Herbst 2023
Nun gibt es grünes Licht für die Sanierung und Umgestaltung der Verkehrsachse Dossenheimer Landstraße.

Von Holger Buchwald
Heidelberg. Der Umbau und die Sanierung der Dossenheimer Landstraße zwischen Hans-Thoma-Platz und Fritz-Frey-Straße soll am kommenden Donnerstag eine weitere wichtige Hürde nehmen. Dann soll der Gemeinderat den Planungen der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) für die wichtigste Zufahrtsstraße aus Richtung Norden zustimmen.
Aktuell ist die Dossenheimer Landstraße in keinem guten Zustand. Unter anderem müssen die Straßenbahngleise dringend erneuert werden, zudem plant die RNV, die Haltestellen Biethsstraße und Burgstraße barrierefrei auszubauen. Eines ist jetzt schon klar: Es wird eine sehr schwierige Baustelle, vielleicht eine der schwierigsten der letzten Jahre. Und sie wird vor allem den Pendlern einiges abverlangen. Mit 23.000 Kraftfahrzeugen am Tag, den Straßenbahnlinien 5, 23 und 24 ist die Dossenheimer Landstraße hochbelastet. Auch aus diesem Grund sollen ab Herbst 2023 nicht nur die RNV-Arbeiten über die Bühne gehen, zugleich wird der Abwasserkanal erneuert, auch die Stadtwerke werden im Gehwegbereich neue Wasser-, Gas- und Stromleitungen legen. Nach dem aktuellen Zeitplan rechnet die Stadt im Dezember dieses Jahres mit dem Planfeststellungsbeschluss des Regierungspräsidiums.
Der Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität (AKUM) sprach sich in seiner jüngsten Sitzung bereits einstimmig für die Planungen aus, die den städtischen Haushalt voraussichtlich mit rund elf Millionen Euro belasten werden. Ursprünglich forderte der Gemeinderat, dass zusätzlich zur geplanten Baumreihe im Westen eine weitere im Osten geprüft werden soll. Doch dieser Wunsch wäre nach den Angaben von Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain zu teuer: "Dadurch müssten Leitungen verlegt werden." Die Mehrkosten beziffert er auf rund fünf Millionen Euro. Auch wenn die Dossenheimer Landstraße nicht zur Allee werden kann, wünschte sich Schmidt-Lamontain ein "positives Signal" des Ausschusses.
Dieses erhielt der Klimabürgermeister mit dem einstimmigen Votum sowohl im AKUM als auch im Haupt- und Finanzausschuss, obwohl die Stadträte zu einigen Details der Planungen noch Fragen hatten. Marliese Heldner ("Heidelberger") bedauerte etwa, dass vor den Gewerbebetrieben im Bereich Dossenheimer Landstraße 43 bis 51 keine Ladezonen eingerichtet werden können. Doch Bürgermeister Schmidt-Lamontain verwies auf den engen Straßenquerschnitt in diesem Bereich. Grünen-Stadtrat Frank Wetzel schlug vor, statt der zweiten Baumreihe im Osten, Pflanzkübel aufzustellen. Dafür sollten Wasseranschlüsse eingeplant werden, die Pflege könne auch an Anwohner oder Vereine abgegeben werden. Ebenfalls prüfen soll die Stadtverwaltung, ob in den Seitenstraßen Ladezonen für die Gewerbebetriebe eingerichtet werden können.
Die Bauarbeiten sind für die Jahre 2023 und 2024 geplant. "Die genaue Dauer ist aber noch offen, das hängt vom Ausgang des Planfeststellungsverfahrens ab", so eine RNV-Sprecherin auf Anfrage. Damit für den Autoverkehr eine Umleitung zur Verfügung steht, beschloss der Gemeinderat eine umfassende Sanierung der Zeppelin- und der Trübnerstraße.



