Gemeinderat will Rewe-Markt in Schlierbach
Bebauungsplanverfahren wird eingeleitet - Kritiker befürchten Nachteile für Ziegelhausen

Auf dem Gelände von Opel Schweikardt in Schlierbach könnte der neue Supermarkt entstehen. Foto: Alex
hob. Bisher müssen die Schlierbacher noch in benachbarte Stadtteile fahren, wenn sie in einem Supermarkt einkaufen wollen. Dies könnte aber nun bald anders werden. Der Heidelberger Gemeinderat beschloss in seiner letzten Sitzung mit großer Mehrheit, ein Bebauungsplanverfahren für das Grundstück "Am Grünen Haag 2", das bisher noch von Opel Schweikardt genutzt wird, einzuleiten. Die Machmeier Vermögensverwaltungsgesellschaft Alpha GmbH plant dort auf rund 1700 Quadratmetern einen Rewe-Markt mit über 20 000 Produkten und Backshop. Die Stadtverwaltung bekundet "ein großes Interesse an diesem Vorhaben". Schlierbach mit seinen rund 3300 Einwohnern sei unterversorgt.
Bei zwei Gegenstimmen und sieben Enthaltungen stimmte der Gemeinderat für das Bebauungsplanverfahren. Arnulf Weiler-Lorentz (Bunte Linke) befürchtete aber, dass am Grünen Haag weit über Bedarf gebaut werde. Dies treffe vor allem die Einzelhändler im benachbarten Ziegelhausen, die durch einen Supermarkt in dieser Größenordnung an den "Rand der Wirtschaftlichkeit" getrieben würden. Weiler-Lorentz sieht Parallelen zur Bahnstadt, wo das Versorgungszentrum auch überdimensioniert geplant worden sei.
Laut eines Gutachtens der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung würde der Rewe-Markt zwar auch von Nicht-Schlierbachern genutzt. Doch auch bisher kauften viele Ziegelhäuser außerhalb ihres Stadtteils ein. Insofern sei der mögliche "Kaufkraftabfluss" ohne signifikante Auswirkungen auf Ziegelhausens Ortskern.



