Geldsegen für das Vökerkundemuseum
Aus Mitteln der Glücksspirale bekam das Palais Weimar 130 000 Euro für die Sanierung

Auch die Fassade des Palais Weimar in der Hauptstraße 235 muss neu gestaltet werden. Doch dafür braucht das Völkerkundemuseum weiterhin finanzielle Unterstützung. Fotos: Joe
Von Anica Edinger
Margareta Pavaloi strahlt. Denn sie kann ihr Glück kaum fassen. "Für uns ist das ein Meilenstein", sagt die Direktorin des Völkerkundemuseums - und meint damit eine Spende in Höhe von 130 000 Euro für die Sanierung und Restaurierung des denkmalgeschützten Palais Weimar in der Hauptstraße 235. Die Bauarbeiten dort dauern mittlerweile schon über ein Jahr an. Doch fertig ist man noch lange nicht. Was das Völkerkundemuseum vor allem braucht, ist finanzielle Unterstützung.
Und das hat jetzt auch die Denkmalstiftung Baden-Württemberg mitbekommen. Deshalb hat sie den Träger des Museums, die J. und E. von Portheim Stiftung, als Empfängerin aus Mitteln der Lotterie Glücksspirale empfohlen. Jedes Jahr fließt ein Teil der Einnahmen aus der Glücksspirale in den Denkmalschutz - in Baden-Württemberg kommen so jährlich gut 2,9 Millionen Euro an. Dass jetzt 130 000 Euro nach Heidelberg fließen, ist eine Premiere für die Spendenaktion der Lotterie. "Es ist der größte Einzelbetrag, der je an den Denkmalschutz in Heidelberg gespendet wurde", berichtet Marion Caspers-Merk, die Lotto-Geschäftsführerin. Am Mittwoch übergab sie den Scheck gemeinsam mit Eckart Rosenberger von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg an das Museum. Weder Caspers-Merk noch Rosenberger haben das je zuvor von innen gesehen. Jetzt waren beide Spender restlos begeistert: vom Haus, dem Ausblick von der großen Terrasse und von der Präsentation der Ausstellung in dem barocken Gebäude. "Es ist ein besonderes Haus", sagte Rosenberger, "das passt hervorragend in unseren Förderbereich." Schließlich gehe es bei seiner Stiftung vor allem auch um die Unterstützung privater Denkmäler. Umso erfreuter zeigte er sich jetzt darüber, dass das Palais Weimar zwar denkmalgeschützt ist, aber auch der Öffentlichkeit zur Verfügung steht.
Auch Pavaloi ist das ein Anliegen: "Wir möchten die Ausstellungen in die Architektur des Gebäudes einbinden", sagt sie, beides müsse stets zusammenpassen. Mit der Spende werde man nun die Sanierung der Sandsteinmauer zur Jakobsgasse angehen. Denn hier heißt es: Gefahr in Verzug. Abbröckelnde Steine könnten Passanten treffen. Später stehen noch die Fassadenneugestaltung sowie die Erneuerung des Daches auf dem Plan. Pavalois großer Wunsch heißt nach wie vor: "Alles soll zum 100-jährigen Jubiläum der Stiftung im Jahr 2019 fertig sein." Bis dahin ist das Völkerkundemuseum auch weiterhin auf Spenden angewiesen. Ihren ganz persönlichen Sechser im Lotto hat Margareta Pavaloi jetzt aber schon einmal.
Info: Noch bis zum 30. Juli ist im Völkerkundemuseum die Sonderausstellung "Afghanistan" zu sehen. Geöffnet ist mittwochs bis samstags von 18 bis 18 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 18 Uhr.