Explo Heidelberg: Wie kann man Lebewesen wahrnehmen?
Interaktive Ausstellung im "Explo" widmet sich der Wahrnehmung verschiedenster Lebewesen - Kooperation von Zoo und "Explo"

Da bleibt auch das Gesicht eines Oberbürgermeisters (v.l.) nicht ernst: Gemeinsam mit Zoodirektor Klaus Wünnemann und Professor Peter Plinkert von der Universität probiert Eckhart Würzner die Stationen der Ausstellung "So hören Tiere" aus. Foto: Friederike Hentschel
Von Jana Exner
Heuschrecken hören mit den Knien, Fledermäuse "sehen" mit den Ohren und auch ein Fisch ist nicht gehörlos. Wie Eulen oder Füchse ihre Umgebung akustisch wahrnehmen und welche Tricks sie sich dabei für die Jagd oder zum Schutz vor Gefahren einfallen lassen, das alles zeigt die interaktive Ausstellung "So hören Tiere". Mit ihr starten der Zoo Heidelberg und das "Explo Heidelberg" nun auch für Besucher sichtbar ihre Zusammenarbeit, nachdem Zoodirektor Klaus Wünnemann und sein kaufmännischer Geschäftsführer Frank-Dieter Heck am 1. März 2015 die Geschäftsführung der Trägerstiftung des "Explo" übernommen haben. Im Herbst wird die Ausstellung dauerhaft auf das Gelände des Zoos in die ehemalige Reithalle des Heidelberger Reitervereins ziehen, doch bereits jetzt ist sie in den Räumen des "Explo" zu besichtigen.
Die Ausstellung liefert außergewöhnliche Einblicke in die Wahrnehmungswelt von Tieren. Die Besucher haben beispielsweise die Möglichkeit, das Hörvermögen verschiedener Tierarten mit dem des Menschen zu vergleichen. So bekommt man ein Gefühl dafür, wie ein Elefant Geräusche wahrnimmt - oder eine Eule, ein Fisch oder eine Robbe. Viele Tiere besitzen erstaunliche Fähigkeiten, um sich in ihrer Umgebung zu orientieren und zu kommunizieren. Das Gehör ist oft anders konzipiert als bei Menschen und stark abhängig vom Lebensraum.
In "So hören Tiere" werden dazu viele spannende Beispiele präsentiert: Abwechslungsreiche interaktive Stationen laden große und kleine Entdecker zum Raten, Spielen und Ausprobieren ein. So haben die Besucher die Möglichkeit, durch an Kopfhörern angebrachte, drehbare Ohren die Welt einmal aus einer ganz anderen Perspektive wahrzunehmen. Ähnlich tun dies manche Säugetierarten, die ihre Ohren um bis zu 180 Grad drehen und dadurch eine Schallquelle genauestens lokalisieren können. Auch die Höreindrücke von uns Menschen verändern sich durch diese Methode enorm.
Tiere nehmen mit ihren verschiedenen Sinnesorganen in der Regel jene Schallwellen wahr, die für ihr Überleben wichtig sind. Dies führt dazu, dass jedes Lebewesen zwar einen bevorzugten Hörbereich hat, der von Art zu Art stark variiert, aber keines alles hören kann.
Auch Klaus Wünnemann zeigte sich bei der Vernissage von der Ausstellung begeistert. Der Zoodirektor betonte, dass Wissen der Schlüssel zur Zukunft sei: "Nur was wir wissen, hilft uns, die Zukunft zu gestalten." Und genau dies sei das Ziel von "So hören Tiere": Handlungsorientiertes Lernen soll das Interesse an der Natur wecken und die Besucher dadurch für den Naturschutz sensibilisieren. Somit ist die Ausstellung nicht nur für Kinder geeignet, sondern auch für Erwachsene. Zudem erklärte Wünnemann, dass das Lernen außerhalb der Schule häufig viel effektiver sei.
"Die Ausstellung bringt viel Spaß mit sich und vor allem Lust auf mehr", sagte Oberbürgermeister Eckart Würzner. Er selbst probierte die verschiedenen Stationen aus und war positiv überrascht: Die Kooperation von Zoo und "Explo" sei ein neuer Weg, um Menschen zu begeistern: "Dass Katzen und Hunde besser hören können als wir, war uns ja bekannt. Aber diese Ausstellung zeigt ganz neue Naturphänomene zum Selbstausprobieren.", so Würzner.
Fi Info: Die Ausstellung "So hören Tiere" ist in den Osterferien täglich von 13 bis 18 Uhr im "Explo", Im Neuenheimer Feld 582, zu besichtigen. Um 15 Uhr findet jeweils ein Überraschungsworkshop statt. Außerhalb der Ferien hat das "Explo" freitags, samstags und sonntags von 13 bis 18 Uhr geöffnet.



