Die nächste Monsterbaustelle kommt in der Altstadt
Arbeiten in der hinteren Hauptstraße beginnen im Februar - Info-Veranstaltung am Montag

Begrenzter Raum, schwieriger Untergrund: Die Sanierung der hinteren Hauptstraße in der Altstadt wird spannend. Foto: Rothe
Von Holger Buchwald
Heidelberg. Fast drei Jahre Bauzeit, Komplettsperrung, 5,15 Millionen Euro Kosten: Auf die Anwohner und Geschäftsleute in der hinteren Altstadt kommt etwas zu. Denn in der Hauptstraße wird - zwischen Karlsplatz und Karlstor - der Abwasserkanal, der noch aus der Zeit um 1890 stammt, saniert. Zudem werden Gas-, Wasser-, Strom- und Fernwärmeleitungen erneuert und das Straßenpflaster repariert. Am Montag, 22. Januar, wird die Öffentlichkeit im Neuen Sitzungssaal des Rathauses, Marktplatz 10, über die Auswirkungen der Großbaustelle informiert. Los geht es um 18 Uhr.
Bereits am 19. Februar will die Baufirma mit den vorbereitenden Arbeiten im Bereich Karlstor und Hackteufel / Mönchgasse beginnen. Die eigentliche Kanalsanierung startet dann am 5. März - mit dem ersten Bauabschnitt zwischen Mönchgasse und Karlsplatz. Bis zum Abschluss der Sanierung im Oktober 2020 wird die östliche Hauptstraße komplett für den Verkehr gesperrt. Die Zufahrt für die Anwohner soll aber laut einer Pressemitteilung der Stadt gewährleistet bleiben.
"Die Bauzeit ist der Wahnsinn", sagt Philipp Spengel, Wirt der Traditionsgaststätte "Zum Roten Ochsen". Die Gewerbetreibenden seien zunächst nur mit einem Schreiben über die geplanten Arbeiten informiert worden, daraufhin habe er sich zusammen mit anderen Geschäftsleuten in der östlichen Hauptstraße "auf die Hinterbeine gestellt".
Nach zwei Treffen mit Vertretern der Stadt, der Polizei und "Heidelberg Marketing" ist Spengel inzwischen wieder etwas besänftigt: "Die Gehwege bleiben frei." Trotzdem hat der Gastronom Angst vor einem möglichen "Verkehrskollaps". Dass die Straße gemacht werden muss, sei seit Jahren bekannt. Spengel: "Es gibt keine Alternative. Jetzt müssen wir sehen, wie das klappt." Der Radverkehr werde über die B 37 am Neckarufer umgeleitet, verrät eine Stadtsprecherin. Die Betriebe seien während der kompletten Bauzeit erreichbar, ebenso wie die Tiefgaragen P12 und P13. Die Buslinie 33 in Fahrtrichtung Ziegelhausen bleibt durch die Altstadt unverändert. In Richtung Emmertsgrund muss sie allerdings umgeleitet werden.
"Die Randbebauung ist sehr eng, die Gebäude haben teilweise alte Gewölbekeller oder gar keine Unterkellerung. Deshalb muss mit einer speziellen Tiefbautechnik und einer besonderen Verschalung gearbeitet werden", erklärt die Stadtsprecherin die lange Bauzeit. Die Straße könne immer nur abschnittsweise aufgemacht werden, um den Gebäudebestand nicht zu gefährden. Wegen der beengten Platzverhältnisse könne nicht, wie sonst üblich, gleichzeitig in einem Kanal- und einem Leitungsgraben gearbeitet werden. Denn es müsse ja auch sichergestellt werden, dass Feuerwehr und Rettungsdienst weiterhin durchkommen.



