Die ersten Flüchtlinge sind im Patrick Henry Village eingezogen
Bis Sonntag werden 900 Asylbewerber aus Karlsruhe im Patrick Henry Village untergebracht.

Rechtzeitig vor Weihnachten fanden mehrere Hundert Flüchtlinge aus einer Notunterkunft in Karlsruhe eine neue, wenn auch zeitlich befristete Bleibe in Heidelberg. Sie wurden gestern mit Bussen ins Patrick Henry Village gebracht, erklärte ein Sprecher des Regierungspräsidiums Karlsruhe. Die frisch errichtete "Bedarfsorientierte Erstaufnahmeeinrichtung" in der ehemaligen US-Wohnsiedlung südlich von Eppelheim bietet in Abstimmung mit der Stadt Heidelberg für die Winterzeit Platz für 2000 Menschen. Bis Sonntag sollen dort 900 Flüchtlinge untergebracht werden. Ein offizieller Pressetermin ist erst für Montag angesetzt, die Flüchtlinge sollten erst einmal in Ruhe ankommen, hieß es aus dem Regierungspräsidium.
Die Neuankömmlinge in Heidelberg waren bisher in großen Zelthallen auf dem Gelände der ehemaligen Mackensen-Kaserne in Karlsruhe untergebracht. Diese Notunterkunft war zuletzt mit rund 1000 Flüchtlingen voll belegt. Die Zahl der Asylbewerber hat im Dezember wieder deutlich zugenommen, seit Monatsbeginn kamen mehr als 3100 Personen neu in die Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) nach Karlsruhe.
Die LEA und ihre Außenstellen beherbergen derzeit rund 5500 Personen: knapp 4000 in Karlsruhe, 900 in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb und 600 in Mannheim. Weil im Sommer immer mehr Flüchtlinge nach Baden-Württemberg gekommen waren und in einer Nacht Menschen auf der Straße bleiben mussten, wurden in kurzer Zeit mehrere Notunterkünfte eingerichtet und weitere LEA-Standorte auf den Weg gebracht: Diese sollen in Mannheim, Freiburg, Ellwangen und Tübingen entstehen. Heidelberg hat bereits Erfahrung mit Notquartieren: Von Mitte September bis Mitte November gab es bereits eines für 500 Flüchtlinge in den Kirchheimer Patton Barracks.