Die Zukunft des Puppentheater Plappermaul bleibt ungewiss

Der Heidelberger Kulturausschuss berät über den Standort und Unterstützung des Puppentheaters.

19.09.2013 UPDATE: 19.09.2013 06:00 Uhr 1 Minute, 45 Sekunden
Die kleinen Zuschauer im Puppentheater Plappermaul fiebern bei den Vorstellungen im Stephanushaus so mit den selbst gemachten Figuren mit, dass es sie meistens kaum auf ihren Sitzen hält. Foto: Friederike Hentschel
Von Timo Teufert

Langsam müssen die Stadträte und die städtische Verwaltung Farbe bekennen: Wollen sie das Puppentheater Plappermaul, dass seine bisherige Spielstätte im Stephanushaus im Pfaffengrund spätestens im Mai 2014 räumen muss, unterstützen und damit erhalten? Oder wollen sie, dass das von Ehrenamtlichen getragene Theater in der Stadt schließt? In der heutigen Sitzung des Kulturausschusses kann die Stadtverwaltung jedenfalls keinen Vorschlag machen, an welchem Alternativstandort man die kleine Spielstätte unterbringen könnte. Trotz der anhaltenden Existenzangst der Puppenspieler geht der Betrieb im "Plappermaul" vorerst weiter: Am Samstag, 21. September, und Sonntag, 22. September, startet die neue Spielzeit.

Nachdem die Verwaltung in einer Vorlage vom Juni vor allem Argumente dafür vorbrachte, warum es keine Lösung für das Puppentheater geben könne, musste sie auf Antrag der Grünen und Generation HD noch einmal überarbeitet werden. Diese Version wird heute im Kulturausschuss - 17 Uhr im neuen Sitzungssaal des Rathauses - vorgestellt. Doch auch diese Vorlage macht wenig Hoffnung: "Nach den Recherchen der städtischen Ämter gibt es weder im Bereich der Stadt noch auf dem freien Markt geeignete Räume, die dem Puppentheater kostenlos zur Verfügung gestellt werden könnten." Das Problem: Der Theaterverein kann für die Miete höchstens 450 Euro pro Monat aufbringen, die Mietobjekte sind alle weitaus teurer. Der Verein wäre also in allen bisher geprüften Fällen auf eine städtische Förderung angewiesen. Da das Kulturamt diese aber offenbar ausschließt, werden in der Vorlage alle Alternativen verworfen. Obwohl es in der Weststadt ein relativ preisgünstiges Objekt gibt, das nach einem Umbau als Theater genutzt werden könnte. Auch bei den ehemaligen US-Einrichtungen sei "mit Mieten zu rechnen, die die Obergrenze der Eigenleistung des Puppentheaters übersteigen werden". Statt eine Lösung anzubieten, spielt die Verwaltung auf Zeit und verweist auf den Doppelhaushalt 2015/2016, in den eine Förderung aufgenommen werden könnte: "Da das Puppentheater sein bisheriges Domizil erst dann wird verlassen müssen, wenn das neue Gemeindehaus im Pfaffengrund fertig ist, entsteht ein Handlungsbedarf voraussichtlich frühestens in einem Jahr", schreibt Joachim Gerner.

Doch in diesem Punkt irrt der Kulturbürgermeister: "Die Bauarbeiten für das neue Gemeindehaus haben begonnen, es soll im August 2014 fertiggestellt werden", berichtet Winfried Hildenbeutel, Vorsitzender des Trägervereins. Er geht davon aus, dass das Stephanushaus spätestens im Mai geräumt sein muss. Seine Mitstreiter und er seien frustriert: "Die Stadt hat bisher alles abgewimmelt, aber keine konkreten Vorschläge gemacht, wo wir hinkönnten", so Hildenbeutel. Vielmehr habe man das Gefühl, die Verwaltung wolle die Plappermäuler auf den Emmertsgrund abschieben, wo schon zwei Objekte besichtigt wurden, die aber im Sanitärbereich umgebaut werden müssten oder wegen fehlender Fluchtwege nicht infrage kommen. "Das Objekt in der Weststadt wäre trotz der nötigen Umbauten für uns interessant", bestätigt Hildenbeutel. Vor allem, weil sich der Standort in Stadtnähe befindet.

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