Die Bahnstadt bekommt ihr zweites Tor
Richtfest an der Ecke Rudolf-Diesel- und Speyerer Straße – Hier ziehen Büros, Praxen, aber auch Einzelhandel ein

In luftiger Höhe ertönte der Richtspruch des Bauunternehmers Anton Schick für das neue Stadttor-Ost. Foto: Rothe
Von Jonas Labrenz
Heidelberg-Bahnstadt. Es grüßt die Zukunft. An der Ecke Rudolf-Diesel- und Speyerer Straße entsteht das "Stadttor-Ost" als Pendant seines Nachbarn auf der gegenüberliegenden Seite. Vor einem Jahr erst feierte man den Spatenstich, jetzt bereits das Richtfest. "Es ist einer der Bausteine, der für uns eine ganz besondere Bedeutung hat", sagte Baubürgermeister Jürgen Odszuck über das neue Gebäude der Bahnstadt. "Ein schönes Sinnbild" mit "intelligent gestalteter Fassade", lobte der 47-Jährige.
Das Stadttor Ost besteht aus zwei Teilen, die durch eine Freitreppe und einen gemeinsam genutzten Innenhof miteinander verbunden sind. "Gebäude A" von Bauherr "Kolb + Partner" hat bereits jetzt einen Vermietungsstand von 75 Prozent erreicht und wird auf 8500 Quadratmetern neben Büro- und Praxisflächen im Erdgeschoss 1000 Quadratmeter für den Einzelhandel bieten.
"Gebäude B" wird neuer Firmensitz der "cbs Corporate Business Solutions", einer Unternehmensberatung mit 400 Mitarbeitern. Genau wie der Bauherr "MM HD Immobilien GmbH & Co. KG" ist sie eine hundertprozentige Tochter der "Materna-Gruppe" aus Dortmund. Neben der Treppe und dem Innenhof teilen sich die Gebäude auch eine Tiefgarage für 160 Pkw und natürlich ihre Architektur. Verantwortlich für den Entwurf ist das Planungsbüro "Kolb/Hofmann" aus Dieburg; die Umsetzung übernahmen die "Ruby³ Architekten" aus Darmstadt.
"Im Sommer werden wir Eröffnung feiern können", freute sich Peter Kolb, Bauherr des einen Gebäudes. Von der Idee bis zur Umsetzung sei es nicht immer einfach gewesen, erklärt er. Den Passivhausstandard zu erfüllen und dabei genug Freiraum für architektonische Wünsche zu haben, sei schwer gewesen: "Es war eine Herausforderung für uns", musste Kolb zugeben. Helmut an de Meulen von der "MM HD Immobilien GmbH und Co. KG" freute sich über die zügige Umsetzung der Pläne. "Man merkt, dass man nicht in Stuttgart oder Berlin ist", scherzte er im Hinblick auf die Probleme beim Bau des unterirdischen Bahnhofs und des Hauptstadt-Flughafens.
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Harald Sulovsky ist Geschäftsführer der "cbs" und freut sich bereits auf den Umzug. "Weltweite Leistungen erbringen wir aus Heidelberg heraus", verkündete er stolz. Wo er anfangs noch dachte, "so ein Bauprojekt ist nichts anderes als ein SAP-Projekt", musste er bald erkennen, dass die Kulturunterschiede doch größer sind als gedacht.
Für Anton Schick, Geschäftsführer des gleichnamigen Bauunternehmens, war es eine große Freude, nach seiner Arbeit den Richtspruch in traditioneller Tracht zum Besten zu geben. 1200 Tonnen Betonstahl und 10.000 Kubikmeter Beton wurde verbaut, zu aller Zufriedenheit: "Harmonisch floss die Arbeit von den Händen, glich anfangs sie auch einem Riesenberg; mit gutem Geist ließ sie sich überwinden, vollenden sich zum wohlgelungenen Werk", sprach Schick vom Gerüst zur Menge.