Der Karlstorbahnhof wäre auch in der Südstadt machbar
Dies ergab die Vorprüfung - Auch die Betreiber können sich immer mehr mit der Idee anfreunden, sofern die Alternative besser wird

Der Heidelberger Karlstorbahnhof in der Heidelberger Altstadt. Archivfoto: Hoppe
Die Vorprüfungen sind gelaufen, jetzt geht es an die Details. Übergeordnet geht es um den Karlstorbahnhof und darum, ob das soziokulturelle Zentrum an seinem bisherigen Standort in der Altstadt bleibt, oder auf den Konversionsflächen in Räume der Campbell Barracks, natürlich nach Umbauten, einzieht.
So oder so: Einig sind sich in der Stadt fast alle, dass etwas passieren muss, um den "Karlstorbahnhof" zukunftsfähig zu machen. Dass der Gemeinderat eher zur Südstadt tendiert, das machte er letzten Dezember deutlich, als er keine Gelder mehr für die Planungen zur Erweiterung in der Altstadt bewilligte, dafür aber die ehemaligen US-Flächen ins Visier nahm. Und die Karlstor-Betreiber um Geschäftsführerin Ingrid Wolschin können sich offenbar immer mehr an den Gedanken gewöhnen, künftig in der Südstadt die Gäste, die ja in Scharen kommen, anzulocken. Und zwar wie bisher mit Musik, Theater und Kino. Dazu noch mit einem "erweiterten Programm". Wolschin, Rainer Kern und Ulrike Hacker betonten allerdings im Gespräch mit Oberbürgermeister Eckart Würzner unisono: "Wir gehen erst aus dem alten Haus, wenn die Alternative für uns besser ist". Dafür hat der Verwaltungschef auch Verständnis, der sich im übrigen klar für den Karlstorbahnhof positioniert.
Ob Kulturtreibende oder OB: An einem zukunftsfähigen Karlstorbahnhof sind alle interessiert und daran arbeiten sie "offen und gemeinsam". Konsens ist dabei auch, dass, wenn schon viel Geld in die Hand genommen werden muss (der Ausbau des alten Gebäudes hätte so um die 11 Millionen Euro gekostet), dann sollte doch "Entwicklungspotenzial" da sein. Das sehen sie am bisherigen Standort nicht gegeben. Immerhin brachte die "Vorprüfung", dass im ehemaligen Gästeempfangs-Haus eine Kulturstätte prinzipiell machbar wäre. Jetzt geht es an die Technik und den Lärmschutz.
Bis Oktober/November will die Verwaltung eine Vorlage erarbeiten, die dann mit einer "sauberen Kostenkalkulation" dem neuen Gemeinderat vorgelegt werden soll. Im Doppelhaushalt 2015/16 könnten dann entsprechende Mittel eingestellt werden.
Und was passiert im Fall der Fälle mit dem jetzigen Kulturhaus? "Zwei Karlstorbahnhöfe wird es jedenfalls nicht geben", so Würzner. Und Kulturamtsleiterin Andrea Edel lächelt dazu süffisant: "Ideen existieren da aber schon".