Das Fahrrad wird in Heidelberg immer wichtiger

Laut einer Studie wünschen sich 76 Prozent der Befragten mehr Engagement Für Radverkehr der Kommunalpolitik

19.11.2015 UPDATE: 20.11.2015 18:00 Uhr 1 Minute, 29 Sekunden

Archivfoto: Hoppe

Heidelberg. (hob) Das Fahrrad ist und bleibt eines der wichtigsten Fortbewegungsmittel. Laut einer repräsentativen Umfrage des Sinus-Instituts wird es von 37 Prozent der Heidelberger täglich genutzt, weitere 20 Prozent fahren mehrmals die Woche damit, sieben Prozent ein paar Mal im Monat. Im Schnitt verfügt jeder Haushalt in der Stadt über 2,8 Fahrräder.

Dementsprechend sind 76 Prozent der Befragten der Ansicht, dass sich die Kommunalpolitik stärker mit dem Radverkehr beschäftigen sollte. Und auch wenn die aktuelle Fahrradstudie wegen fehlender interner Abstimmung in der Verwaltung noch einmal von der Tagesordnung des Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschusses abgesetzt worden war, beschäftigte sich das Gremium am Mittwoch gleich mehrmals mit diesem Themenkomplex.

> Prioritätenliste: Die "Bunte Linke" und die Grünen wünschen sich, dass die Stadtverwaltung ähnlich wie beim Auto- und Nahverkehr neue Rechenmodelle einsetzt, um eine Prioritätenliste für die zahlreichen Projekte zur Förderung des Fuß- und Radverkehrs zu entwickeln. Doch die Verwaltung will derzeit keine neue Computersoftware einkaufen oder Gutachterbüros beschäftigen. Gemeinsam mit den in der Arbeitsgemeinschaft Rad zusammengeschlossenen Interessengruppen entscheide man schon jetzt, welche Projekte am wichtigsten sind. Bei Bedarf würden auch jetzt schon externe Büros beauftragt. "Den Erwerb eines zusätzlichen Rechenmodells hält die Verwaltung daher nicht für erforderlich", heißt es in der Informationsvorlage.

Über diese Haltung ärgerte sich "Bunte Linke"-Stadtrat Arnulf Weiler-Lorentz. Ständig würden neue Fahrradbrücken geplant, ohne dass deren Wirksamkeit nachgewiesen sei. "Wenn wir vernünftige Beschlüsse fällen sollen, brauchen wir auch vernünftige Daten."

> Harfenbrücke: Wegen der immensen Kosten hat sich der Ausschuss am Donnerstag in einem weiteren Tagesordnungspunkt einstimmig von einem alten Projekt getrennt: Die Radbrücke, die östlich des Bahnhofs von der Bahnstadt über die Gleise geplant war, wird nicht weiter verfolgt. Denn für die Anbindung des neuen Stadtteils sind im Wirtschaftsplan Bahnstadt sieben Millionen Euro eingestellt, doch dieses Geld reicht gerade einmal für die geplante Brücke westlich des Bahnhofs, von der Da-Vinci- zur Gneisenaustraße. Von dort sollen die Bahnstädter künftig auf einer Hochstraße über den Autobahnanschluss und den Neckar bis ins Neuenheimer Feld radeln können.

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> Die neue Fahrradstraße in der Südstadt kann da viel schneller umgesetzt werden. Probeweise will die Stadt die Franz-Marc- und Fichtestraße neu beschildern und dadurch die parallel verlaufende Rohrbacher Straße entlasten. Dort fahren wegen der engen Platzverhältnisse häufig die Straßenbahnen hinter langsamen Radlern hinterher.

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