Damit junge Menschen in Heidelberg mehr feiern können
Jugendgemeinderat beschloss ein Konzept und die Stadt stellt 300.000 Euro bereit.

Von Philipp Neumayr
Heidelberg. Es ist ein einzigartiges Projekt: Junge Menschen in Heidelberg können ab sofort frei entscheiden, wie sie Kultur leben und feiern wollen – und die Stadtverwaltung stellt ihnen dafür 300.000 Euro zur Verfügung. Das hatte der Gemeinderat im Juli entschieden, nun wurde das Förderprogramm "Mehr junge Feierkultur Heidelberg" auch vom Jugendgemeinderat abgesegnet. Nachtbürgermeister Jimmy Kneipp stellte es den jugendlichen Rätinnen und Räten in der Sitzung am Donnerstag vor.
> Worum es geht: Ziel des Förderkonzepts ist es, jungen Menschen in Heidelberg mehr Möglichkeiten und Freiräume zu geben, sich auszuleben. Entwickelt wurde das Konzept in den letzten Wochen und Monaten von einer Arbeitsgruppe bestehend aus Nachtbürgermeister, Jugendgemeinderat, Stadtjugendring, den politischen Jugendorganisationen, Stadtverwaltung, Vereinen, Mitgliedern des Gemeinderats, Einzelpersonen, Clubs sowie Engagierten aus Kollektiven und aus der Heidelberger Subkultur. Bei den vom Gemeinderat bereitgestellten 300.000 Euro handelt es sich um außerplanmäßige Mittel, die bis Ende des zweiten Quartals 2023 abgerufen werden können.
> Was und wie gefördert wird: Das Förderkonzept "Mehr junge Feierkultur Heidelberg" gliedert sich in drei Programme: in das Programm "Jugendkultur", das Programm "Partys" und das Programm "Räume". Im Programm "Jugendkultur" stehen 60.000 Euro an Fördergeld bereit, um verschiedenste Kreativprojekte, kulturelle Veranstaltungen und Workshops zu unterstützen – von der Kleidertauschparty bis zum Zirkus. Für jedes Projekt gibt es zwischen 500 und 3000 Euro. Das Förderprogramm "Partys" umfasst 120.000 Euro und dient der Finanzierung von Partys mit Musik und Tanz für Menschen zwischen 16 und 27 Jahren. Die Fördersumme beträgt jeweils zwischen 3000 und 12.000 Euro. Das Förderprogramm "Räume" hat ein Volumen von 60.000 Euro. Mit diesem Geld sollen kurzfristig zusätzliche Räumlichkeiten und Orte für die Jugend erschlossen werden – zum Beispiel der alte Karlstorbahnhof. Darüber hinaus stehen 30.000 Euro für die crossmediale Bewerbung der Förderprogramme bereit. Weitere 10.000 Euro fallen für Verwaltungskosten an, die restlichen 20.000 Euro dienen als Reserve.
> Wie es funktioniert: Die Förderanträge können ab Freitag, 2. Dezember, online auf www.hdn8.de gestellt werden. Geprüft werden sie anschließend von einer acht- bis neunköpfigen Jury bestehend aus Jugendgemeinderat, Nachtbürgermeister, Stadtjugendring, Verwaltung, Clubszene, Subkultur und Heidelberg Marketing. Damit die jungen Menschen schnell Gelder für den Bereich "Jugendkultur" abrufen können, organisiert der Stadtjugendring am Dienstag, 13. Dezember, von 17 bis 18 Uhr eine Online-Antragswerkstatt. In deren Rahmen werden die jungen Menschen unterstützt, ihre Ideen und Konzepte nach ihren Vorstellungen zu gestalten.