Heidelberg

Bund entwickelt Großteil von Patrick-Henry-Village selbst

In 21 Bestandshäusern soll bezahlbarer Wohnraum entstehen - Odszuck: "Bund findet Masterplan saugut"

18.11.2020 UPDATE: 19.11.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 19 Sekunden
21 dieser Zeilenbauten im Zentrum von Patrick-Henry-Village will der Bund behalten und selbst entwickeln. Foto: Rothe

Von Denis Schnur

Heidelberg. Dass auch der Bund in Heidelbergs neuem Stadtteil in Patrick-Henry-Village (PHV) Wohngebäude errichten will, ist schon länger bekannt. Mittlerweile ist jedoch auch klar, dass er das in ziemlich großem Ausmaß tun wird. Wie Baubürgermeister Jürgen Odszuck im Stadtentwicklungsausschuss am Dienstag erklärte, will die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), die derzeit noch Eigentümerin des kompletten Areals ist, insgesamt 21 Bestandsgebäude im südlichen Zentrum behalten und selbst entwickeln.

Dabei handelt es sich um die Wohngebäude der US-Armee, die am besten erhalten sind und deshalb auch nicht abgerissen werden sollen. In den Zeilenbauten befinden sich vor allem Drei- bis Vierzimmerwohnungen, in denen meist Army-Mitglieder mit ihren Familien lebten. Diese müssten zwar saniert werden, zudem werden die Häuser zum Teil mit Anbauten, zusätzlichen Stockwerken und Balkonen erweitert. Doch das Ziel der Bima ist es, sie zügig als Mietwohnungen auf den Markt zu bringen. Dadurch dass der Bund hier selbst aktiv wird, dürfte das deutlich schneller gehen – und die Stadt kann sich die Investitionen während der Corona-Krise sparen.

Zudem will die Bima sich laut Bürgermeister Odszuck strikt an den Dynamischen Masterplan halten, den die Internationale Bauausstellung für den neuen Stadtteil entwickelt und der Heidelberger Gemeinderat beschlossen hat. "Die findet den nämlich saugut", so der Bürgermeister im Ausschuss, "und will ihn gerne als Partner mit uns umsetzen." Dabei zeige sich die Bundesanstalt auch offen dafür, einzelne Gebäude an gemeinschaftliche Wohnprojekte abzugeben.

Grundsätzlich will die Bima jedoch selbst als Vermieterin auftreten und die Wohnungen vergleichsweise günstig anbieten. Davon dürften zuerst Beamte und Angestellte von Bund und Land profitieren, wie ein Sprecher der Bundesanstalt bereits 2019 gegenüber der RNZ bestätigte: "Die Bima wird die von ihr errichteten Wohnungen grundsätzlich zunächst im Rahmen der Wohnungsfürsorge des Bundes anbieten." Da in PHV jedoch in relativ kurzer Zeit viele Wohneinheiten entstehen werden, dürfte das Angebot die Nachfrage deutlich übersteigen – und damit für alle offenstehen: "Frei bleibende Wohnungen stehen unmittelbar dem freien Markt zur Verfügung."

Auch interessant
Heidelberg: Ankunftszentrum weiter ohne Perspektive in PHV
Heidelberg: Weitere gemeinschaftliche Wohnprojekte in Patrick-Henry-Village?
RNZ-Sommertour: Sommertour durch die Geisterstadt Patrick-Henry-Village (Fotogalerie)

Über die genauen Pläne wollen Bund und Stadt laut Odszuck demnächst ausführlicher berichten.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.