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Aus dem Wilson-Theater wird das "Rohrbacher Kulturhaus"

Betreiber soll der Stadtteilverein werde. Die benachbarte Sporthalle wird zur Beach-Sportanlage.

28.07.2023 UPDATE: 28.07.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 54 Sekunden
Das Theater der US-Armee ist noch relativ gut in Schuss. Dennoch sind einige Sanierungsarbeiten nötig. Foto: Rothe

Von Steffen Blatt

Heidelberg. In der letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause war auch das Hospital-Gelände in Rohrbach Thema. Dabei ging es um zwei wichtige Bestandsgebäude: das Theater und die Sporthalle.

Das Wilson-Theater soll in Zukunft "Rohrbacher Kulturhaus" heißen und vom Stadtteilverein verwaltet werden. Das vorläufige Betreiberkonzept sieht vor, dass tagsüber Sportvereine oder die Montessori-Schule das Gebäude nutzen, in den Abendstunden soll es vermietet werden, etwa für Proben, Singstunden, Konzerte, Vorträge Film- oder Theatervorstellungen.

Das zukünftige Kulturhaus mit der festen Bestuhlung und den aufsteigenden Sitzreihen unterscheidet sich wesentlich von Bürgerzentren in anderen Stadtteilen, die in der Regel über einen großen, ebenen Saal verfügen, der flexibel bestuhlt werden kann. Da es in Heidelberg noch keine Erfahrungswerte für den Betrieb eines Hauses wie des Wilson-Theaters durch einen Stadtteilverein gibt, wollen Verein und Stadtverwaltung nach zwei Jahren bewerten, wie es gelaufen ist und erst dann ein langfristiges Betreiberkonzept entwickeln.

Bis der Betrieb starten kann, muss das 1930 als Reithalle errichtete Gebäude jedoch umfangreich saniert werden. Die Haustechnik sowie Teile der Fernwärme- und Wasserleitungen werden erneuert und Vandalismusschäden behoben. Zudem muss die Statik der Bühne und des Zuschauerraums überprüft werden. Damit eine Bewirtung möglich ist, wird in einen der Nebenräume eine Teeküche eingebaut. Die Ertüchtigungen und Erneuerungen wurden im Vorfeld mit dem Stadtteilverein abgestimmt.

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Die Kosten beziffert die Stadtverwaltung auf 850.000 Euro. Eine Freigabe durch den Gemeinderat war nicht nötig, da es sich bei den Arbeiten um Bauerhaltung handelt. Darum wurden die Räte lediglich per Vorlage über den Sachstand informiert. Die Finanzierung erfolgt aus dem Treuhandvermögen "Erweiterungsgebiete, Konversion".

Abstimmen durften die Räte dann aber über den Umbau der Sporthalle auf dem Hospital-Gelände zu einer Beachhalle. Das ehemalige Exerziergebäude, ebenfalls 1930 gebaut, wurde später von der US-Armee zur Sporthalle umgebaut, es steht unter Denkmalschutz. Mit der Nutzung für Sand-Sportarten soll ein "Angebot geschaffen werden, das einmalig in Heidelberg sowie im Rhein-Neckar-Kreis ist", heißt es in der Beschlussvorlage.

Denn nicht nur das klassische Beachvolleyball soll in der Halle gespielt werden, auch Sportarten wie Fußball, Rugby, Ringen oder Handball sind möglich. Bestehende Beach-Sportvereine sollen dabei genauso zum Zug kommen wie freie Gruppen. Auch dem Schulsport steht die Halle zur Verfügung. Verwaltung und Trägerschaft übernimmt der neu formierte "Beachverein Heidelberg 2022", er wird auch die Betriebskosten tragen.

Zuvor wird aber auch hier umgebaut. Das Dach muss repariert und die Haustechnik erneuert werden. Das Parkett wird versiegelt, weil es leicht mit Schadstoffen belastet ist. Die später eingebauten Duschen, Umkleiden und Toiletten werden abgebrochen, da sie nicht dem ursprünglichen denkmalgeschützten Zustand der Halle entsprechen. Neue Sanitär- und Funktionsräume werden in ausgebauten Seecontainern wieder hergestellt. Wenn das Dach zu einem späteren Zeitpunkt einmal komplett saniert wird, ist auch eine Nachrüstung mit einer Fotovoltaikanlage möglich.

Die Sanierung soll zwei Millionen Euro kosten, eine Million kommt aus einem Förderprogramm des Bundes. Die Arbeiten sollen im ersten Quartal 2024 starten, mit der Fertigstellung wird etwa ein Jahr später gerechnet. Der Gemeinderat stimmte der Ausführungsgenehmigung ohne Diskussion und einstimmig zu.

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