Feiern, bauen, wählen und das Klima retten
Von den kulturellen Höhepunkten bis zu den wichtigsten Entscheidungen des Jahres - Ein Ausblick, was in diesem Jahr wichtig wird

Ende des Jahres soll die neue Großsporthalle fertig sein, in der 5000 Zuschauer Platz finden. Fotos: pr
> Das wird eröffnet
Der Medizin-Standort Heidelberg wächst weiter: Die neue Chirurgische Klinik des Universitätsklinikums soll Mitte des Jahres in Betrieb gehen. Dann ist sie die modernste Klinik Europas. Es gibt 16 Operationssäle und 313 Patientenbetten, gekostet hat der Bau dann 175 Millionen Euro.
Im Heidelberg Innovation Park an der Speyerer Straße entsteht die neue Großsporthalle für bis zu 5000 Zuschauer. Wenn alles nach Plan läuft, kann im Dezember Eröffnung gefeiert werden.
Im neuen Mark Twain Center in der Südstadt könnte schon Ende 2019 ein erster Teil der Dauerausstellung über die deutsch-amerikanischen Beziehungen am Beispiel Heidelbergs eröffnen. Das Center soll bis 2021 sukzessive ausgebaut werden.
Ein weiteres Novum für Heidelberg: Die erste Wasserstoff-Tankstelle der Stadt wird noch im ersten Quartal in der Speyerer Straße den Betrieb aufnehmen.
> Das gibt es zu erleben
Ein Höhepunkt des Jahres wird die internationale Klimakonferenz: Am 22. und 23. Mai kommen für die "International Conference on Climate Action" prominente Politiker und Wissenschaftler aus aller Welt nach Heidelberg. Für die Heidelberger soll es ein Begleitprogramm geben.
Das Bürgerfest zum Jahresauftakt gibt es in Heidelberg nur in geraden Jahren. Doch die Stadt lädt am 19. Januar immerhin zu einem kleinen Neujahrs-Fest ins Dezernat 16 ein. Von 10 bis 15 Uhr geht es dort um Zukunftsvisionen für Heidelberg und Europa - mit viel Programm für Erwachsene und Kinder. Auch EU-Kommissar Günther Oettinger hält einen Vortrag.
Der "Heidelberger Frühling" wird vorerst zum letzten Mal in seiner Heimspielstätte stattfinden: Die Stadthalle wird saniert und das Klassikfestival muss sich für die Jahre 2020 und 2021 andere Spielstätten suchen. Die Leitfrage dieses Jahr lautet: "Wie wollen wir leben?" Nach dem Start am 16. März gibt es bis 14. April über 100 Konzerte und andere Veranstaltungen - darunter auch das Mammutprojekt "Castor && Pollux", ein multimediales Musiktheater für Ensemble, Videokunst und 4-D-Sound.
Spannend wird es ab 26. April beim Stückemarkt mit dem Gastland Türkei. Schon am 3. März hat das Projekt Istanbul-Heidelberg des städtischen Theaters Premiere, das die sich rapide verschlechternden Arbeitsbedingungen von Theaterschaffenden in der Türkei thematisiert.
Die Heidelberger Literaturtage feiern ihre 25. Ausgabe. Sie legen vom 15. bis 19. Mai im Spiegelzelt auf dem Uniplatz einen Schwerpunkt: Zum 50. Todestag von Karl Jaspers geht es in mehreren Veranstaltungen um den großen Philosophen.

Im Kurpfälzischen Museum startet im März die Ausstellung "Mobile Kinderwelten". Fotos: pr/KMH
Das Kurpfälzische Museum rückt vom 24. März bis 30. Juni mit der Ausstellung "Mobile Kinderwelten" Fahrzeuge in den Fokus, die Kinder schon immer bewegt haben. Ab 6. Oktober steht mit "Königskinder" eine Schau zum "Winterkönig" Kurfürst Friedrich V. und seiner Familie an.
Das Festival "Art Ort" des Unterwegstheaters erobert im Juli künstlerisch die Konversionsfläche Airfield. Auf dem ehemaligen US-Flughafen gibt es dann Tanz, Akrobatik und Lichtinstallationen.
> Das wird gefeiert
Die Portheim-Stiftung, Trägerin des Völkerkundemuseums im Palais Weimar in der Hauptstraße, wird 100 Jahre alt. Doch ob groß gefeiert wird, ist noch nicht sicher: Zwar will die Stadt 250.000 Euro gewähren, doch sind die Gelder gesperrt, bis Direktorin Margareta Pavaloi eine "Vorlage zur Neukonzeption für das Völkerkundemuseum", so heißt es im Haushalt, vorlegt.
Fest steht, dass der Heidelberger Kunstverein feiert: Im Juli gibt’s ein großes Fest zum 150-jährigen Bestehen.
Auch die Heidelberger Jugendlichen können sich freuen: Das Haus der Jugend in der Römerstraße wird neu gebaut. Doch bevor die Arbeiten, die 7,6 Millionen kosten, im September starten, wird im Juli noch ein großes Abschiedsfest gefeiert.
> Das wird entschieden
Zieht das Landesankunftszentrum für Flüchtlinge von Patrick Henry Village (PHV) auf die Wolfsgärten im Westen Wieblingens? Das entscheidet der Gemeinderat im März. Gibt er grünes Licht, bereitet eine Arbeitsgruppe von Stadt und Land den Umzug vor. Stimmt der Gemeinderat dagegen, muss das Land erneut nach einem Alternativstandort suchen. Für PHV sollen dieses Jahr die Ankaufsverhandlungen mit dem Bund starten. Die Stadt plant dort einen innovativen Stadtteil, in dem bis zu 15.000 Menschen leben und arbeiten sollen.
Schon 2018 hat die Uni Heidelberg einen Schritt in Richtung Exzellenzuniversität gemacht: Zwei Forschungscluster wurden im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes bewilligt. Das war Grundlage, um sich um den Titel Exzellenzuniversität bewerben zu können. Die endgültige Entscheidung fällt am 19. Juli.
2019 ist ein Super-Wahljahr: Am 26. Mai wird der Gemeinderat neu gewählt, zeitgleich das Europaparlament. Die Jugend wählt im Dezember den neuen Jugendgemeinderat. Und der neue Migrationsbeirat tritt erstmals zusammen. Er wird vom Gemeinderat besetzt, nicht gewählt.
Heidelberg bekommt zwei neue Dekane. Der Landesbischof der evangelischen Kirche schlägt dem Stadtkirchenrat im ersten Halbjahr ein oder zwei Kandidaten vor. Dann kommt die Wahlsynode. Die neue Dekanin oder der neue Dekan wird wohl im Herbst den Dienst antreten. Der katholische Dekan Joachim Dauer geht im November. Der Freiburger Erzbischof macht der Dekanatskonferenz voraussichtlich im Sommer Vorschläge für die Nachfolge.
> Das wird gebaut
Einen wichtigen Spatenstich für die Kultur gibt es noch im ersten Quartal: Dann starten die Bau- und Sanierungsarbeiten für den Karlstorbahnhof auf den Campbell Barracks. Das Kulturhaus soll bis Herbst 2020 von der Altstadt in die Südstadt ziehen. Für das Herzstück der künftigen Campbell Barracks, den "Anderen Park" starten die Arbeiten im Juni. Die Chapel an der Römerstraße soll zum Jahresende als neues Bürgerzentrum bezugsfertig sein.
Im Juli geht’s los mit der Sanierung und Modernisierung der Stadthalle. Rund 28 Millionen Euro von Großspendern stehen zur Verfügung, um das 115 Jahre alte Gebäude zu einem modernen Konzerthaus umzubauen. Im Frühjahr 2022 soll, pünktlich zur 25. Auflage des Festivals "Heidelberger Frühling", alles fertig sein.
Fast zeitgleich mit der Sanierung der Stadthalle startet der Bau des Konferenzzentrums in der Bahnstadt. Ende des Jahres geht’s los, drei Jahre später soll das Gebäude hinter dem Hauptbahnhof, das im Hauptsaal 1800 Sitzplätze bietet, stehen. Auch die Arbeiten für das Konferenzhotel nebenan beginnen dieses Jahr.
Weiter geht es auch an der Großbaustelle Hauptbahnhof. Bis April soll die neue Haltestelle direkt vor dem Eingang fertiggestellt sein. In der Kurfürsten-Anlage werden neue Gleise und Bahnsteige gebaut. Wenn es gut läuft, ist im Herbst alles geschafft. ani/bik/dns/rie