Gum-Walls in Heidelberg

Ausgespuckten Kaugummis wird der Kampf angesagt

Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH testet an den Haltestellen Hauptbahnhof und Stadtwerke die Gum-Walls - Erfindung aus Mosbach

04.11.2019 UPDATE: 05.11.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 24 Sekunden

Am Hauptbahnhof hängen die Gum-Walls jetzt zu Testzwecken. Foto: Hentschel

Heidelberg. (sokr) Werden weniger Kaugummis auf den Boden gespuckt, wenn ein farbenfroher Kasten an den Haltestellen der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) aufgehängt ist, auf dessen Emojis man die Kaugummis kleben kann? Diese Frage will das Nahverkehrsunternehmen in den nächsten sechs Monaten klären und hat zu Testzwecken nun zwei sogenannte Gum-Walls - also Kaugummi-Wände - an den Haltestellen Hauptbahnhof und Stadtwerke aufgehängt. Im September hatte die RNV bereits vier solcher Kästen im Bereich der Haltestellen am Bismarckplatz aufgehängt.

Mithilfe der Gum-Walls will die RNV als präventive Maßnahme eingetretene Kaugummis im Haltestellenbereich verhindern. Im Testlauf, bei dem die Verschmutzung der Haltestellen dokumentiert wird, soll der Effekt auf die Sauberkeit der Haltestellenbereiche überprüft werden. Montiert werden die Gum-Walls an den Haltestellen jeweils nur auf einer Bahnsteigseite, während auf der gegenüberliegenden Seite weiterhin lediglich Mülleimer stehen. Bis zum Frühsommer 2020 soll festgehalten werden, wie viele Kaugummis auf welcher Bahnsteigseite achtlos den Weg auf den Boden finden und welche präventive Wirkung die Gum-Walls auf die Sauberkeit der Haltestelle haben.

"Wir möchten mit den auffälligen Gum-Walls auch Aufmerksamkeit für die Entsorgung der Kaugummis generieren. Die Haltestellen sind der erste Kontaktpunkt mit jedem einzelnen unserer Fahrgäste - es ist uns wichtig, diese nachhaltig sauber zu halten", erklärt Martin in der Beek, Technischer Geschäftsführer der RNV, die Aktion.

An den grauen Metallkästen mit Streifen in RNV-Orange und bunter Front können alte Kaugummis auf die farbenfrohen Smiley-Motive geklebt werden. Wenn der Motivbogen der Gum-Wall anschließend voll ist, wird das Papier durch die Mitarbeiter der Stadtreinigung einfach entfernt und anschließend im Müll entsorgt.

Zwischen April und Juni hatte die RNV Gum-Walls bereits an ausgewählten Haltestellen im Rahmen eines achtwöchigen Pilotprojekts getestet, um herauszufinden, wie Fahrgäste diese Innovation nutzen. Verbunden mit saubereren Haltestellen sollen so auch Kosten, die durch die aufwändige Kaugummientfernung vom Boden anfallen, reduziert werden. Neben den montierten Gum-Walls bleiben Mülleimer, in denen sich Kaugummis nebst anderem Abfall weiterhin einfach entsorgen lassen, an den Haltestellen bestehen.

Die Idee für die Gum-Walls hatte der Mosbacher Unternehmer Klaus Götz, der sich die Erfindung für Deutschland und Europa patentieren ließ. Wo die Gum-Walls hängen, schätzt er, landen zwischen 40 und 60 Prozent der entsorgten Kaugummis an der Wand.

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