Das ist los bei den Umzügen in Ziegelhausen und Heidelberg
2019 gab es im Stadtteil mehr Zugnummern - 16 neue Gruppen am Dienstag in der Stadt

Heidelberg. (hö) Es klingt unglaublich: Der 10.000-Einwohner-Stadtteil Ziegelhausen, erst 1975 eingemeindet, bringt mittlerweile einen längeren Fastnachtszug zusammen als die Gesamtstadt. Es waren im letzten Jahr exakt 68 Nummern – in der Innenstadt waren es "nur" 65. Und Ziegelhausen brach dabei alle Rekorde, denn die Zahl der teilnehmenden Gruppen hatte sich im Vergleich zu 2018 fast verdoppelt.
Mit gut 10.000 Zuschauern wurde außerdem ein Zuschauerrekord für den Zug durch den Stadtteil erreicht. Wie sich die Ziegelhäuser dieses Jahr schlagen, davon kann man sich am Sonntag, 23. Februar, ein eigenes Bild machen: Ab 14.11 Uhr führt dort der Fastnachtszug die Wilhelmsfelder Straße entlang.
In der Innenstadt – hier startet der Zug am Fastnachtsdienstag, 25. Februar, um 14.11 Uhr ab der Bergheimer Straße – stehen derweil die Zeichen eher auf Kontinuität, wie Organisator Joe Schwarz vom Heidelberger Karneval-Komitee berichtet: Mit gut 70 Zugnummern bleibt der Zug im Rahmen der Vorjahre. Doch den Vergleich zu Ziegelhausen scheut Schwarz nicht – zumal er erstens selbst Ziegelhäuser ist, und zweitens weiß, wie sehr gerade dieser Stadtteil den Heidelberger Umzug belebt. Die Pfaffengrunder Karneval-Gesellschaft wird mit rund 80 Aktiven wohl den größten Block stellen – insgesamt rechnet Schwarz mit gut 1500 Teilnehmern.
Ganz neu dabei ist die Mainzer Rittergilde: "Auf diesen Beitrag aus einer Fastnachtshochburg sind wir besonders stolz – und für mich persönlich ist das auch ein Höhepunkt", so Schwarz. Aus dem Badischen haben sich wieder einmal die Rebland-Hexen angesagt, aber auch erstmals die Freiburger Weiherhexen (mitsamt Teufel) und die Offenburger Schwellkepf; auch die Bad Rotenfelser Quellengeister stärken wieder das ohnehin schon starke alemannische Element des Kurpfälzer Umzugs.
Seit längerer Zeit marschiert wieder der Fanfarenzug der Hendsemer Herolde mit – aber wie eh und je wird die Narren-Prozession vom Musikzug des Turnerbunds Dilsberg angeführt. Mit seiner Mischung aus Altbewährtem und Neuzugängen ist Schwarz zufrieden: "Die 16 neuen Gruppen sind für uns alle schon ein Gewinn."
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Kleines Manko – aber ebenso nichts Neues: Es wird auch dieses Jahr keine Motivwägen geben: "Wir würden die schon bauen, wenn wir endlich eine Halle dafür hätten", erklärt Schwarz. Und er verweist darauf, dass als kleinen Ersatz einige Vereine ihre Fahrzeuge neu gestaltet haben.
Seit vier Jahren kann jeder – zumindest wenn man sich bis Rosenmontag per E-Mail an fastnacht@hkk1952.de anmeldet – am Zug teilnehmen. Das sei zu wenigen Spontanbegeisterten bewusst, gibt Schwarz zu. Aber die im Kurpfälzer Exil lebenden "Rheinischen Importjecken" machen mit ihrem originellen Handwagen nun regelmäßig Gebrauch von dem Angebot.
Da man in Zeiten des Klimawandels feiert: Um Müll zu vermeiden, wird scharf der Abfall getrennt, und erstmals werden auf dem Marktplatz mit seiner "After-Umzug-Party" Glascontainer aufgestellt.