Einkaufen in Heidelberg

Wieder zwei Geschäfte weniger in der Altstadt

Am heutigen Samstag schließt die Heidelberger Filiale von Expert-Esch, die Hirsch-Apotheke hatte am Freitag ihren letzten Tag

31.01.2020 UPDATE: 01.02.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 14 Sekunden
Nach knapp zehn Jahren schließt heute die Heidelberger Expert-Esch-Filiale in der Sofienstraße. Foto: Rothe

Heidelberg. (hö) Die Zeiten für den Heidelberger Einzelhandel werden nicht einfacher. Wieder geben zwei Geschäfte auf: Am heutigen Samstag schließt die Heidelberger Expert-Esch-Filiale (die beiden Mannheimer Filialen bleiben davon unberührt), die seit über 300 Jahren bestehende Hirsch-Apotheke hatte am gestrigen Freitag ihren letzten Tag. Die Gründe sind durchaus unterschiedlich und deuten erst einmal nicht auf eine generelle Krise des Innenstadthandels hin.

Im Fall der Apotheke waren es vor allem die Ärzte in unmittelbarer Umgebung, von denen es immer weniger gab. Das führte auch zu weniger Kunden.

Expert-Esch-Geschäftsführer Manfred Schnabel nennt auf RNZ-Anfrage drei Gründe, weswegen sein Heidelberger Elektromarkt nach neuneinhalb Jahren zumacht: Erstens würde das Leistungsangebot in Mannheim zentralisiert; das relativ kleine Heidelberger Haus, das unter Denkmalschutz steht, war da mit seinem beschränkten Sortiment nicht mehr ganz zeitgemäß.

Zweitens gab es mit dem Vermieter keine Einigung, was die Zukunft der Filiale angeht. Und schließlich stellte sich Schnabel die Frage, wie es – auch perspektivisch – um die Erreichbarkeit der Heidelberger Innenstadt steht.

Tatsächlich geben Einzelhändler immer wieder an, dass zu hohe Mieten (oder beabsichtigte Mietsteigerungen nach dem Auslaufen der Verträge) und eine komplizierte Park- und Anliefersituation dazu geführt hätten, dass sie Heidelberg den Rücken kehrten.

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Mit dem Einkaufsstandort Heidelberg hadert Schnabel nicht, denn schließlich habe sein Unternehmen hier viele Stammkunden gewonnen. Im Prinzip war er hier zufrieden, im Mai 2010 hatte Expert-Esch in den Räumen der einstigen Braun’schen Buchhandlung, ein halbes Jahr vor dem Saturn-Markt im benachbarten Darmstädter-Hof-Centrum, eröffnet.

Es war, so betont Schnabel, in erster Linie der Blick in die Zukunft, der ihm an diesem Ort nicht allzu vielversprechend erschien – und mit Rücksicht auf seine Händlerkollegen hängte er das für Außenstehende recht überraschende Aus für die Heidelberger Filiale auch nicht an die große Glocke.

Wie man hört, folgen der Apotheke und dem Elektronikmarkt nun zwei Ketten nach, auf die die Einkäufer in der Innenstadt nicht unbedingt gewartet haben: ein Handyladen und ein Friseur.

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