Drittes Forum zu Heidelberger Hospitalgelände: "Der Entwurf ist deutlich besser geworden"

Die Planänderungen kamen bei den Bürgern gut an und dieses Forum verlief fast harmonisch

30.09.2016 UPDATE: 01.10.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 48 Sekunden

Das Hospital auf dem ehemaligen Army-Gelände in Rohrbach. Foto: Kresin

Von Steffen Blatt

Am Ende fasste es ein Teilnehmer des Bürgerforums zum Hospital-Gelände treffend zusammen: "Ich war von Anfang an bei den Veranstaltungen dabei - und ich muss sagen, dass der Entwurf deutlich besser geworden ist." Das traf die Stimmung bei der Veranstaltung am Donnerstagabend in der Mensa der Internationalen Gesamtschule gut: Es wurde konstruktiv diskutiert, die Änderungen wohlwollend zur Kenntnis genommen und Hinweise gegeben, was noch zu beachten ist.

Über ein Jahr war es her, dass zuletzt über die Pläne der Büros Hähnig - Gemmeke (Tübingen) und Stefan Fromm (Dettenhausen) diskutiert wurde. Die Zeit haben die Architekten und Landschaftsplaner genutzt, ihre Entwürfe zu überarbeiten. So wird es etwa für die schnellen Fahrradfahrer die Möglichkeit geben, das 9,3 Hektar große Areal in Rohrbach über die Ortenauer und die Karlsruher Straße zu umfahren. Und an der Kreuzung zwischen Freiburger-/Karlsruher- und Christian-Bitter-Straße soll ein zusätzlicher Fußgängerübergang in Ost-West-Richtung geschaffen werden.

Am nordöstlichen Eingang des Quartiers bekommt das "Pförtnerhäuschen" einen Anbau - für den Lärmschutz, denn dahinter will das "Collegium Academicum" in einem Bestandsgebäude und zwei Neubauten ein selbstverwaltetes Studentenwohnheim mit 200 Plätzen einrichten. Das Montessori-Zentrum möchte in ein Gebäude direkt an der Karlsruher Straße ziehen und dort endlich seine verschiedenen Einrichtungen unter einem Dach konzentrieren. Dazu muss aber etwas für den Lärmschutz getan werden, denn ein Gutachten brachte die überraschende Erkenntnis, dass die Gebäude entlang der Karlsruher Straße am stärksten belastet sind.

In den allermeisten Wohnquartieren weiter im Innern des Geländes seien die Werte aber so gut, dass man ohne Lärmschutzfenster oder andere Schritte auskommt, berichtete Stefan Rees vom Stadtplanungsamt. Auch im Boden lauern offenbar keine bösen Überraschungen, wie eine weitere Expertise ergab. "Eine Stelle im Bereich des heutigen Parkplatzes müssen wir beobachten. Aber es gibt nichts, was gegen die jetzt geplante Nutzung stehen würde", so Rees weiter.

Auch interessant
: Bürgerforum zur Zukunft des Hospital-Areals Heidelberg-Rohrbach
: Für Hospital und Patrick Henry Village steht die Ampel jetzt auf Grün
: Diskussion über Wohnen im ehemaligen US-Hospital

Noch ist bei der Nachnutzung aber nichts fest, die Stadt ist noch nicht einmal Eigentümerin der Fläche. Denn erst in der vergangenen Woche gab es von der Landesregierung die Freigabe, dass das Gelände nicht als Reserve für die Flüchtlingsunterbringung gebraucht wird. Jetzt kann die Verwaltung die Ankaufsverhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben beginnen, an die alle ehemaligen US-Flächen zunächst zurückfallen.

Trotzdem gibt es schon Interessenten, die auf dem Areal gerne bauen würden. Fünf Immobilienunternehmen aus der Region haben sich zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen und ihr Interesse bekundet. Auch angesichts dieses Angebots treibt die Bürger vor allem eine Sorge um: dass die Umsetzung des Rahmenplans in der Realität plötzlich ganz anders aussieht. Rees versuchte, zu beruhigen: Im Bebauungsplan werden Gebäudedichte und -höhe festgelegt. Zudem werde über Kauf- sowie städtebauliche Verträge sichergestellt, dass auch so gebaut wird, wie im Rahmenplan festgelegt. Und natürlich würden die Bürger auch weiter beteiligt.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.