Wo und wie Heidelberg wieder aufmacht
Zoo, Museen, Spielplätze, Musik- und Singschule werden unter bestimmten Bedingungen geöffnet - Kein Sitzen auf der Neckarwiese

Von Birgit Sommer
Heidelberg. Das Leben wird wieder bunter. Auch wenn in der Corona-Krise nach wie vor Vorsicht und Rücksicht und vor allem Mundschutz geboten sind, kann man doch wieder ins Museum, in den Zoo und auf die Spielplätze gehen. Unter anderem dürfen laut Corona-Verordnung des Landes Geschäfte – unabhängig von der Größe ihrer Verkaufsfläche – vollständig öffnen. Gottesdienste werden wieder erlaubt, die zulässige Zahl der Trauergäste bei Beerdigungen wird auf 50 erhöht. Zahnärzte dürfen wieder uneingeschränkt praktizieren, Friseure und Fußpflegestudios öffnen. Die Ausgangsbeschränkungen in Pflegeheimen entfallen.
Das Land betont, dass das Abstandsgebot und die bisherigen Kontaktbeschränkungen weiter gelten, einschließlich des Verzichts auf private Reisen und Verwandtenbesuche. Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung beim Einkaufen und im Nahverkehr bleibt Pflicht. Weiterhin untersagt sind in Baden-Württemberg Zusammenkünfte in Vereinen und sonstigen Sport- und Freizeiteinrichtungen sowie bis 31. August auch Großveranstaltungen. Und so sieht es in Heidelberg aus:
> Kurpfälzisches Museum: Das Museum in der Hauptstraße öffnet seine Türen schon am Dienstag, 5. Mai, ab 10 Uhr. Natürlich gibt es Spuckschutz an den Kassen und die Museumsbesucher müssen Mundschutz tragen, den sie – sofern nicht vorhanden – von den Museumsmitarbeitern bekommen können. Pro 15 Quadratmeter Ausstellungsfläche ist eine Person erlaubt. In der Sonderausstellung "Herkules – Unsterblicher Held", die bislang nur in Teilen digital zugänglich war, macht das maximal 30 Besucher. Doch Museumsdirektor Frieder Hepp sieht der Eröffnung entspannt entgegen, wie er sagt. Schließlich hat sein Haus viele Räume, in denen sich die Besucher verteilen können. Aufsichtskräfte werden sie leiten. "Wir sind froh, dass wir endlich öffnen dürfen", sagt Hepp. Auch die zum Kurpfälzischen Museum gehörige Textilsammlung Max Berk in Ziegelhausen wird geöffnet.
> Zoo: Ab Mittwoch soll der Heidelberger Zoo wieder zugänglich sein, doch Zoodirektor Klaus Wünnemann wartete am Sonntag noch auf die Auflagen und Richtlinien des Landes. "Wir arbeiten im Moment daran, dass für den Einlass eine Reservierung nötig sein wird", sagt Wünnemann. Wie viele Menschen sich dann maximal im Zoo aufhalten dürfen, ob auch die Tierhäuser geöffnet werden, wie die Hygiene- und Verhaltensregeln genau aussehen werden – das alles stehe noch nicht fest, erklärte er gestern. Aber: "Ich bin optimistisch, dass wir das bis zum 6. Mai schaffen werden."
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> Neckarwiese und Spielplätze: Die Neckarwiese ist ab dem heutigen 4. Mai zugänglich. Grillen, Picknicken und das längere Niederlassen sind aber weiterhin untersagt. Die großen Spielplätze sollen laut einem Sprecher der Stadt nach derzeitigem Stand ab 6. Mai genauso geöffnet werden wie die kleinen Spielplätze in den Stadtteilen. Eine Maskenpflicht, die sowieso erst ab sechs Jahren gelte, sei dort nicht vorgesehen. Das eingeschränkte Betretungsverbot in allen anderen städtischen Grünanlagen wird ebenfalls aufgehoben. Öffentliche Bolzplätze müssen allerdings geschlossen bleiben.
> Musik- und Singschule: Das Land stellt in seiner Verordnung in Aussicht, dass in Musikschulen "unter bestimmten Voraussetzungen und in einzeln festgelegten Bereichen Unterricht ermöglicht werden" soll. Es müssen aber noch nähere Bestimmungen durch das Kultusministerium abgewartet werden.
> Schulen: Der stufenweise Einstieg der Schulen in den Präsenzunterricht beginnt in Baden-Württemberg mit Schülern aller allgemeinbildenden Schulen, bei denen in diesem oder im nächsten Jahr die Abschlussprüfungen anstehen, sowie mit den Schülern der diesjährigen Prüfungsklassen der beruflichen Schulen. Aus Gründen des Infektionsschutzes wird der Unterricht in kleinen Lerngruppen organisiert werden.
In Heidelberg sollen Schülerinnen und Schüler im Schulgebäude und auf dem Schulhof eine Schutzmaske tragen, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Die Stadt hat dazu mehr als 56.000 Masken als Erstausstattung an die öffentlichen und privaten Schulen geliefert. An den Grundschulen findet vorerst kein Präsenzunterricht statt. Kindertagesstätten bleiben weiterhin geschlossen, die Notbetreuung wird fortgesetzt. Jugendhäuser sind ebenfalls weiter geschlossen.





