Hirschberg: Gemeinderat verabschiedet Aktionsplan gegen Lärm
Hirschberg hat seinen Lärmaktionsplan verabschiedet - Die B 3 in Großsachsen könnte damit zur 30er-Zone werden
Hirschberg. (nip) Einstimmig genehmigte der Gemeinderat den Aktionsplan, den Hirschberg in interkommunaler Zusammenarbeit mit Schriesheim und Dossenheim vom Planungsbüro Modus Consult aus Karlsruhe mit Beschluss vom Juli 2013 aufstellen ließ.
Nach Bundesimmissionsschutzgesetz sind die Gemeinden zuständig und zur Aufstellung verpflichtet; Ziele des Plans sind, Strategien zur Lärmminderung und Lärmvermeidung hochbelasteter Bereiche zu entwickeln und bislang ruhige Gebiete zu schützen. Um bauliche Lärmschutzmaßnahmen in Angriff nehmen zu können, gelten sogenannte "Auslösewerte".
Das heißt, in sensiblen Gebieten rund um Krankenhäuser, Schulen, Seniorenheime sowie in reinen und allgemeinen Wohngebieten dürfen Werte von 67 Dezibel am Tag (57 nachts) nicht überschritten werden. Für Kern-, Dorf- und Mischgebiete gelten Werte von 69 Dezibel am Tag (59 nachts) und in Gewerbegebieten 72 Dezibel tagsüber (62 nachts).
In Hirschberg ist es vor allem der Lärm auf der B 3, der auffällt. Drei Maßnahmen hatte die Verwaltung in ihrer Vorlage aufgelistet, die mit den zuständigen Behörden, "mit dem Ziel der Umsetzung" erörtert werden sollen: Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit in Großsachsen auf der Landstraße (B 3) zwischen der Hohensachsener Straße und dem Haagackerweg auf 30 Stundenkilometer am Tag und in der Nacht. Der Einbau eines "lärmoptimierten" Asphalts in Großsachsen im selben Bereich sowie in Leutershausen auf der Bergstraße (B 3) zwischen der Weinheimer Straße und der Heidelberger Straße.
"Wir müssen den Bürgern deutlich machen, dass es Ideen gibt, und dass wir für Maßnahmen kämpfen werden. Aber auch, dass es sein kann, dass fachspezifische Regelungen dagegenstehen", sagte Bürgermeister Manuel Just. Christian Würz (CDU) stimmte ihm zu: "Wir wollen nach außen zeigen, dass uns das Thema am Herzen liegt. Wir sollten versuchen, gemeinsam mit den Nachbarkommunen, die auch Tempo 30 wollen, voranzugehen." Als Zwischenschritt, so Würz, könnte man in Großsachsen wenigstens für den Schwerlastverkehr Tempo 30 einführen.
Namens der Freien Wähler sah Alexander May die Reduzierung auf Tempo 30 kritisch, weil die Motorengeräusche zunehmen würden. Die Freien Wähler lehnten Tempo 30 letztlich ab, stimmten dem "Flüsterbelag" jedoch zu. Ihnen schloss sich die FDP an.
"Das stimmt nicht", hielt SPD-Gemeinderat Horst Metzler dagegen. "Messungen zeigen, dass durch Tempo 30 Motorengeräusche nicht stärker werden." Die SPD trug den Beschluss für die Maßnahmen mit. "Tempo 30 ist leiser. Das ist Fakt", sagte Karl-Heinz Treiber von der Grünen Liste Hirschberg (GLH). Er bedauerte, dass weder die Breitgasse noch die Heddesheimer Straße im Maßnahmenkatalog enthalten sind.



