Ankunftszentrum Heidelberg

Jetzt gibt es drei mögliche Standorte in Patrick-Henry-Village

Das ist das Ergebnis eines Arbeitstreffens aller Beteiligten. Die Entscheidung soll noch in diesem Jahr fallen.

11.10.2021 UPDATE: 12.10.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 52 Sekunden

Das Patrick-Henry-Village im Südwesten von Heidelberg. Foto: Kay Sommer

Heidelberg. (ani) Noch vor Weihnachten soll feststehen, wie und wo genau das Landesankunftszentrum für Geflüchtete innerhalb von Patrick-Henry-Village (PHV) integriert werden soll. Dieses Ziel gab Oberbürgermeister Eckart Würzner am Montag bei einer Pressekonferenz aus.

Bei einem Arbeitstreffen am vergangenen Freitag wurden drei Varianten ausgemacht: Bei der ersten Variante würde das Zentrum im Osten des PHV entlang der Autobahn A5 entstehen. Bei der zweiten Variante ist der nördliche Bereich der ehemaligen US-Siedlung vorgesehen, wo bislang die Offiziersvillen stehen. Und bei der dritten Variante im nordöstlichen Bereich würde das Ankunftszentrum in zwei Teile geteilt: Ein Teil würde westlich der geplanten Ringstraße "Parkway" entstehen. Da dieser Teil nicht an der Autobahn liegt, könnten dort laut OB die Wohnbereiche für die Flüchtlinge gebaut werden, die sich ins Quartier integrieren sollten. Ein anderer Teil könnte östlich der Ringstraße, nahe der Autobahn, gebaut werden. Dort könnten Würzner zufolge dann die Verwaltungsbereiche – etwa für die Abwicklung der Asyl-Verfahren – entstehen.

Bei dem Treffen am Freitag beteiligten sich auf Einladung des Oberbürgermeisters Vertreterinnen und Vertreter der Stadt, des Gemeinderates und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), der das PHV gehört. Zudem waren Vertreter des Landes Baden-Württemberg, das für den Bau des Zentrums verantwortlich ist, sowie des Regierungspräsidiums Karlsruhe, das den Betrieb managen wird, dabei. Beteiligt waren außerdem die Internationale Bauausstellung Heidelberg (IBA) sowie des Bündnis für Ankunftszentrum Flüchtlinge und Flächenerhalt.

Dieses Bündnis hatte den Bürgerentscheid im April 2021 initiiert, bei dem 70,3 Prozent der Wähler dagegen stimmten, das Ankunftszentrum, wie von Stadt und Land vorgesehen, auf dem Gewann Wolfsgärten bei Wieblingen an der Autobahn neu zu bauen. Wenig später entschieden die Stadträte im Gemeinderat, dass das Ankunftszentrum grundsätzlich auf PHV bleiben soll. Im Juli schließlich wurde das Architekturbüro KCAP beauftragt, einen neuen Standort auf dem Gelände zu suchen. KCAP hatte bereits den Dynamischen Masterplan für PHV gemeinsam mit der IBA erarbeitet.

IBA-Direktor Michael Braum zeigte sich zuletzt nicht glücklich darüber, das Ankunftszentrum nun in den bereits fertigen IBA-Masterplan für PHV integrieren zu müssen. Auch Braum sei bei dem Treffen am Freitag dabei gewesen, berichtete Würzner – und das sei sehr gut gelaufen. Klar sei aber, dass man den Dynamischen Masterplan zugunsten des Ankunftszentrums dahingehend ändern müsse, dass weniger Wohnungen und auch weniger Gewerbeflächen zur Verfügung stünden.

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Bei dem Treffen hätten alle Teilnehmer die dritte Variante favorisiert, berichtete Würzner. Gegen die erste spräche die unmittelbare Nähe zur Autobahn, gegen die zweite, dass diese in einem eher bewaldeten Gebiet mit altem Baumbestand liegt. "Deshalb hielten viele Teilnehmer Variante drei für die wohl beste Lösung", sagte Würzner.

Man werde nun eine entsprechende Verwaltungsvorlage ausarbeiten, die dann zunächst von den Bezirksbeiräten und später von den Stadträten diskutiert wird. Noch vor Weihnachten soll eine Entscheidung für eine der Varianten stehen, meinte Würzner. Dann solle es schnellstmöglich an die Umsetzung gehen.

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