Grünes Licht für Standort in PHV
Der Konversionsausschuss stimmte mit großer Mehrheit für die Pläne.

Das Patrick-Henry-Village im Südwesten von Heidelberg. Foto: Kay Sommer
Heidelberg. (dns) Wenn vor dem Bürgerentscheid über das Thema Ankunftszentrum diskutiert wurde, ging es fast immer heftig und emotional zu – zwischen den Fraktionen ebenso wie zwischen Stadtverwaltung und Teilen des Gemeinderates. Davon war in der Sitzung des Konversionsausschusses des Gemeinderates am Mittwochnachmittag nichts mehr zu spüren. Nahezu geräuschlos stimmte eine große Mehrheit des Gremiums für den Vorschlag, im Nordosten von Patrick-Henry-Village (PHV) nach einem neuen Standort – oder womöglich mehreren kleineren Standorten – für die Landeseinrichtung zu suchen.
Das größte Lob kam dabei ausgerechnet von den Fraktionen, die die Verwaltung vor dem Bürgerentscheid am heftigsten kritisiert hatten: "Das ist eine gute Möglichkeit, das Ankunftszentrum zu verwirklichen", sagte etwa Arnulf Weiler-Lorentz (Bunte Linke), "es ist auch das, was wir schon vor dem Entscheid gefordert hatten." Ähnlich sahen es die Stadträte von Linken und SPD. Der Sozialdemokrat Adrian Rehberger, der als Polizist regelmäßig im Ankunftszentrum arbeitet, fügte lediglich die Bitte hinzu, die Einrichtung "nicht zu sehr zu zerstückeln". Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge müsse nicht direkt auf dem Gelände sitzen, der Wohnbereich sollte jedoch geschlossen und sehr nahe bei der Registrierungsstraße sein. "Ich bin guter Hoffnung, dass man sich da nicht zu sehr verzettelt." Lob kam auch von den Grünen, die sich vor dem Bürgerentscheid größtenteils gegen einen Verbleib des Zentrums in PHV ausgesprochen hatten. "Wir werden den Prozess wohlwollend begleiten", erklärte Ursula Röper, betonte jedoch, dass bei dem Neubau möglichst keine Grünflächen versiegelt werden sollten.
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Am Ende stimmten zwölf von 15 Stadträten dafür, ein Architekturbüro mit der Suche nach einem oder mehreren Standorten zu beauftragen und den Masterplan für den neuen Stadtteil zu überarbeiten. Lediglich Werner Pfisterer (CDU) und Sven Geschinski (AfD) stimmten dagegen, CDU-Fraktionschef Jan Gradel enthielt sich.