Erster Lastenrad-Lieferdienst in der Heidelberger Altstadt
Seit einigen Tagen fahren die ersten vier E-Lastenräder. Im Sommer sollen es acht werden.

Heidelberg. (hob) Auch wenn das City-Logistik-Konzept für die Altstadt auf Eis liegt, lässt sich zumindest ein Heidelberger Anbieter nicht beirren: Während die Konkurrenz von DHL und Co. noch immer mit großen Lieferwagen durch die Altstadt fährt, schickt die Firma VeloCargo im Auftrag des Lieferdienstes DPD seit einigen Tagen E-Lastenräder durch die Heidelberger Innenstadt. Zunächst startet die Firma mit vier solcher Gefährte. "Wir wollen die Flotte aber im Sommer auf acht Räder aufstocken", so Heiko Tönnies, einer der beiden Gründer des Lieferdienstes.
"Dieselfahrverbote, Klimaschutz, verstopfte Innenstädte und zunehmender Online-Handel erzeugen einen starken Handlungsdruck auf der letzten Meile", ist Tönnies überzeugt. Sein Geschäftspartner Moritz Beumer glaubt, dass durch die wendigen, weitgehend mit Muskelkraft betriebenen Dreiräder im Lieferservice auch Geld und Zeit eingespart werden könnten. "Umso bedauerlicher ist, dass das Citylogistik-Konzept auf Eis gelegt wurde", so Beumer weiter.
Eigentlich hatte die Stadtverwaltung vor, den gesamten Lieferverkehr in der Heidelberger Altstadt auf Lastenräder umzulenken und dafür auch die Universität, die selbst viele Lieferungen am Tag hat, und Kiosk-Betreiber mit ins Boot zu holen. Doch die Umsetzung scheiterte daran, dass das Land für dieses Projekt keine Zuschüsse zahlen wollte. Und das, obwohl das Bundesumweltministerium die Heidelberger Projektträger noch im Dezember 2018 mit einem Preis ausgezeichnet hatte.
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Beumer ist trotzdem überzeugt: "Der Wirtschaftsverkehr muss sich ändern, wenn sich die Aufenthaltsqualität im Zentrum und die Attraktivität der Altstadt verbessern sollen."