So machen's Eltern richtig

Geld fürs Kind anlegen

Girokonto, Festgeld oder ETF-Sparplan: Es gibt viele Produkte, mit denen man für den Nachwuchs Geld ansparen kann. Manche verbieten sich aber, wenn der Fokus auf einer langfristig guten Rendite liegt.

04.07.2025 UPDATE: 04.07.2025 08:05 Uhr 1 Minute, 40 Sekunden

Wer für sein Kind Geld zurücklegen möchte, sollte das Sparziel und den Zeithorizont im Blick haben. Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn​

Manche Eltern tun es, andere können oder wollen es nicht: Geld für die eigenen Kinder zurücklegen. Wer es sich finanziell leisten kann, kann seinem Nachwuchs damit ein schönes kleines Polster mit auf den Weg geben - zum Beispiel für den Start ins Erwachsenenleben. Aber wie geht man's richtig an? Welche Anlageformen sind geeignet?

Kurzfristiger Anlagehorizont

Das kommt ganz darauf an, für welchen Zweck das Geld angespart werden soll, heißt es beim Ratgeberportal Finanztip. Sind die Sparziele eher kurzfristig, etwa weil von dem Geld das erste eigene Fahrrad oder das nächste Computerspiel bezahlt werden soll, eignen sich zum Beispiel ein Tages- oder Festgeldkonto. 

Wichtig zu wissen: Beim Festgeldkonto ist das Geld erst nach Ablauf der gewünschten Anlagedauer verfügbar, dafür steht schon zu Anlagebeginn fest, wie viele Zinsen es geben wird. Monat für Monat einen festen Betrag zurückzulegen, wird hier schwieriger. Auf das Tagesgeld haben Eltern hingegen jederzeit Zugriff, können Geld entnehmen oder monatliche Einzahlungen leisten, dafür können aber die Zinssätze variieren.

Langfristiger Anlagehorizont

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Soll das Ersparte fürs Kind erst in vielen Jahren dazu dienen, etwa den Führerschein zu bezahlen oder die erste eigene Wohnung auszustatten, ist es laut Finanztip sinnvoller, in börsengehandelte Indexfonds (ETF) zu investieren. Im Idealfall auf einen breit streuenden Aktien-ETF wie den MSCI World, mit dem langfristig Renditen von sechs Prozent pro Jahr erwirtschaftet werden können. 

Wichtig: Der Anlagehorizont sollte hier mindestens bei zehn Jahren, besser noch darüber liegen. Eltern sollten in der Not nicht dazu gezwungen sein, Anteile zu verkaufen. Weil die Börsenwerte schwanken, kann ein solches Geschäft zu einem ungünstigen Zeitpunkt verlustbehaftet sein. Im Laufe der Jahre sollten sich mögliche Kursrutsche jedoch egalisieren.

Schon mit Einzahlungen von 25 Euro pro Monat, zum Beispiel mittels eines ETF-Sparplans, lässt sich so über viele Jahre hinweg ein stattliches Vermögen aufbauen - der Zinseszins-Effekt macht's möglich. 

Beispiel gefällig? Bei einer Anlagedauer von 18 Jahren, einer angenommenen Rendite von sechs Prozent pro Jahr und unter Abzugs marktüblicher Kosten kann sich das Kind bis zur Volljährigkeit über rund 9.300 Euro freuen. Dabei entfallen rund 5.400 Euro auf eigene Einzahlungen, der Rest ist Wertzuwachs. Zum Vergleich: Wer später mit dem Sparen beginnt und das Geld nur zehn Jahre lang arbeiten lässt, erhält am Ende nur rund 4.000 Euro. Hier entfallen 3.000 Euro auf eigene Einzahlungen, nur 1.000 Euro auf Wertzuwächse.

Klassische Finanzprodukte im Hintertreffen

Was hingegen nicht mehr zeitgemäß ist: Erspartes auf einem Sparbuch, Girokonto oder in der Spardose aufzubewahren. Hier gibt es wenig bis keine Zinsen. Weil die Inflation Jahr für Jahr an der Kaufkraft des Ersparten nagt, wird das Geld von Jahr zu Jahr weniger Wert.