Darauf können Eltern achten

Nachhaltige Schulsachen

Wie Eltern ihre Kinder nachhaltiger und sicher für den Schulstart ausstatten.

17.07.2025 UPDATE: 17.07.2025 12:44 Uhr 1 Minute, 37 Sekunden
Bei Stiften & Co. können Eltern auf Umweltsiegel achten.  Foto: dpa

Für viele Familien beginnt mit dem Schulstart eine intensive Vorbereitungszeit. Neben Heften, Stiften und Ranzen wird oft eine Vielzahl an Schulmaterialien angeschafft, dabei geraten ökologische und gesundheitliche Aspekte jedoch häufig in den Hintergrund. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gibt Orientierung für eine nachhaltige Schulausstattung.

Umweltzeichen helfen bei der Auswahl

Orientierung fällt im Dschungel der Produkte oft schwer. Ein verlässlicher Wegweiser für nachhaltige und schadstoffarme Produkte sind deshalb anerkannte Umwelt- und Qualitätssiegel. Besonders Produkte, die mit dem Blauen Engel oder dem EU Ecolabel ausgezeichnet sind, schneiden in puncto Schadstofffreiheit und Umweltverträglichkeit gut ab. Auch FSC- oder PEFC-Zertifizierungen weisen auf verantwortungsvoll gewonnene Holz- und Papierprodukte hin. Diese Siegel finden sich etwa auf Heften, Stiften oder Linealen.

Hilfe per App: Mit ToxFox Schadstoffe erkennen

Ob Kleber, Anspitzer oder Filzstifte: Viele Schulartikel enthalten problematische Inhaltsstoffe. Wer sicher sein möchte, was in einem Produkt drin steckt, kann die kostenlose App ToxFox des BUND nutzen. Sie ermöglicht das Scannen von Barcodes und zeigt, ob hormonell wirksame Stoffe enthalten sind. Sollte ein Artikel noch nicht in der Datenbank verzeichnet sein, kann eine automatisch generierte Anfrage an den Hersteller gesendet werden. Dieser ist gesetzlich verpflichtet, innerhalb von 45 Tagen Auskunft über bestimmte Inhaltsstoffe zu geben.

Nachhaltigkeit beginnt beim Konsumverhalten

Ein nachhaltigerer Schulstart bedeutet auch eine bewusste Frage: Was wird wirklich neu benötigt? Bei Nicht-Erstklässlern lassen sich viele Materialien aus dem Vorjahr weiterverwenden. Gerade bei Linealen, Taschenrechnern oder Malkästen ist die Lebensdauer oft länger als ein Schuljahr. Wer mit anderen Eltern in Kontakt bleibt, kann eventuell nicht benötigte Materialien tauschen oder gebraucht weitergeben.

Auch der Trend zu Zero Waste (null Abfall) lässt sich im Schulalltag umsetzen. Mit Nachfüllpatronen statt Wegwerf-Stiften, Heften aus Recyclingpapier oder Brotdosen statt Alufolie. Auf diese Weise können Eltern nicht nur Ressourcen schonen, sondern ihren Kindern früh nachhaltige Werte vermitteln.

Nicht alles, was glänzt, ist harmlos

Produkte mit Duftstoffen, Neonfarben oder Glitzer mögen zwar bei Kindern beliebt sein, enthalten aber häufig Mikroplastik oder schwer abbaubare Chemikalien. Das betrifft etwa Radiergummis, Kleber oder Anspitzer. Laut BUND ist deshalb ein schlichter Metall-Anspitzer in Sachen Umweltfreundlichkeit kaum zu überbieten.

Nachhaltigkeit auf dem Schulweg

Neben der Ausstattung kann auch die Wahl des Schulwegs einen Beitrag leisten. Wer das Auto stehen lässt und den Schulweg zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den Öffis zurücklegt, spart CO₂ und fördert zugleich die Selbstständigkeit der Kinder. Der BUND rät, den Schulweg rechtzeitig mit dem Nachwuchs einzuüben. Viele Kommunen bieten zudem vergünstigte oder kostenlose Schülertickets an.