Der Seat Ateca im RNZ-Test: Ein neuer Stern am SUV-Himmel

Ein ernst zu nehmender Konkurrent für den Tiguan von Volkswagen.

15.11.2016 UPDATE: 16.11.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 1 Sekunde

Schicke Optik: Der Seat Ateca war bereits kurz nach seinem Verkaufsstart ausverkauft. Foto: dh

Von Daniel Hund

Heidelberg. Seat hat jetzt auch einen. So einen, in dem man höher sitzt und besser sieht. Er heißt Ateca, ist 4,30 Meter lang, 1,80 Meter breit und 1,60 Meter hoch. Wie die Daten bereits erkennen lassen, ist es ein neuer Mitbewerber im Segment der Kompakt-SUVs. Also genau in der Sparte, die momentan boomt wie kaum eine zweite. Die "Mini-Suvs" gibt es mittlerweile wie Sand am Meer.

Wenn sich Seat da mal nicht ein Eigentor geschossen hat - könnte man meinen. Doch die Realität sieht anders aus. Ganz anders. Der Ateca ist ein Volltreffer. Der kleine Spanier mit dem erhöhten Sitzvergnügen hat nämlich eingeschlagen wie eine Bombe. Kaum war er da, war er quasi schon wieder weg. Ausverkauft! Bis Ende 2016 sollten rund 10.000 produziert werden. Das Problem: Bereits nach zwei Monaten gab es 11.000 verbindliche Bestellungen. In 2017 wird der Engpass bald behoben sein.

Doch was macht den Ateca so begehrt? Vielleicht dass er ähnlich konzipiert ist wie der Tiguan, eines der Erfolgsmodelle von Volkswagen. Eben nur einen Tick kleiner und jetzt kommt’s: auch günstiger. Der Ateca startet bei 19.990 Euro. Die RNZ war mit dem 1,4 EcoTSI in der Xcellence-Ausstattung unterwegs. Der bringt 150 PS auf die Straße und kostet 27.600 Euro.

Der erste Eindruck: Richtig sportlich steht er da. Mit seinem großen Kühlergrill und den markant gezeichneten Lichtern an der Front hebt er sich von der Masse ab, reiht sich optisch aber zugleich ganz bewusst in die Seat-Familie ein. Das Interesse ist also schon mal geweckt, aber hält er auch, was er verspricht? Fährt er sich auch so gut wie er aussieht? Eins vorneweg: Eine Rakete ist er nicht, aber das ist bei 150 PS und einem Leergewicht von rund 1,4 Tonnen auch nicht zu erwarten. Auf Landstraßentempo beschleunigt er in 8,5 Sekunden. Das reicht, um zügig von A nach B zu kommen. Die Straßenlage auf kurvigem Terrain ist sehr gut. Der Ateca gleitet ruhig über den Asphalt und ist auch bei beherzter Fahrweise weit davon entfernt, ins Wanken zu geraten. Mittels eines so genannten "Driving-Experience-Buttons" kann der Denker und Lenker zudem zwischen vier Fahrmodi hin und her switchen (Sport, Normal, Individual und Eco). Wurde ein Allrad-Modell geordert, gibt es noch einen Offroad- und einen Schnee-Modus obendrauf.

Zum Verbrauch: Seat spricht beim 1,4 EcoTSI von einem Durchschnittswert von 5,4 Litern. Rings um Heidelberg war der nicht zu halten. Hier ergab sich ein Mittelwert von 6,8 Litern.

In Sachen Sicherheit fährt Seat auch mit dem Ateca vorne mit: Stau- und Fernlichtassistent, eine Notbremsfunk-tion, die Fußgänger erkennt, und die radargesteuerte Geschwindigkeitsregelung sind bei Bedarf mit an Bord. Ebenfalls hilfreich ist das 360-Grad-Bild, das von mehreren Kameras erzeugt wird, und das Einparken zu einem Kinderspiel macht. Konnektivität wird ebenfalls großgeschrieben. Smartphone-Inhalte können auf den Monitor gespiegelt und dank Vorlesefunktion auch abgehört werden.

Fazit: Mit dem Ateca hat Seat eine interessante Alternative zum Tiguan und anderen Kompakt-SUVs im Programm. Das Raumangebot ist großzügig angelegt, das Fahrverhalten sehr gut und die Handschaltung arbeitet präzise. Abstriche müssen in Sachen Laufruhe gemacht werden, was sich gerade in hohen Drehzahlbereichen bemerkbar macht.

Technische Daten: Motor: Hubraum (ccm): 1395, Leistung (PS): 150, Maximales Drehmoment (Nm): 250, Beschleunigung 0 auf 100 km/h (s): 8,5, Höchstgeschwindigkeit (km/h): 201. Leergewicht (kg): 1349, Sechs-Gang-Schaltgetriebe, Gepäckraumvolumen (l): 510/1604, CO2-Emission (g/km): 123, RNZ-Testverbrauch (l): 6,8. Preis (Euro): 27. 600 - Einstiegspreis Ateca: 19. 990