Bregenz am Bodensee

Das Hotel "Fritsch am Berg" ist auf Long-Covid-Gäste spezialisiert

Die Seele nachkommen lassen, Schweres loslassen, innere Ruhe wieder finden.

28.07.2021 UPDATE: 31.07.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 3 Sekunden
Unvergleichliches Panorama: Blick vom Hotel Fritsch auf den Bodensee bei Lochau. Foto: Katharina Eppert

Von Katharina Eppert

Allein der gedankenverlorene Blick auf dieses Gewässer, während die Sonne langsam untergeht, lässt Fontanes Worte "Wenn ich den See seh, brauch ich kein Meer mehr" nachklingen. Zufriedenheit stellt sich ein, hier hoch oben auf dem Berg in Lochau bei Bregenz, wo das Hotel "Fritsch am Berg" liegt. Eine schmale Serpentinenstraße schlängelt sich zum Vier-Sterne-Haus, das nicht nur geografisch fast isoliert daliegt, es soll als Mental-Spa-Resort neben der körperlichen Erholung vor allem auch den Geist ansprechen, nach dem Motto: "Wer es bis hier hoch geschafft hat, und dem nun die Spitze des Bodensees zu Füßen liegt, der kommt auch vom Stresslevel wieder runter, schafft mentalen Ausgleich". Neben der Natur als selbstwirksame Medizin, hilft Diana Sicher-Fritsch, die vor kurzem ihren Master in psychosozialer Beratung abgeschlossen hat.

Ziel sind nicht nur Menschen, die eine mentale Entspannung benötigen, sondern auch genesene Corona-Erkrankte, die körperlich immer noch erschöpft sind und auch seelisch daran zu knabbern haben. "Oft ist dafür ein Ortswechsel wichtig, der eine neutralere Sicht auf Dinge schafft", erklärt Diana Sicher-Fritsch: "Dort hat man Zeit und Raum, um in Ruhe Veränderungen auf sich wirken zu lassen, wird aber auch von qualifizierten Beratern begleitet, um den eigenen Weg wieder leichter zu finden."

Diana Sicher-Fritsch leitet den Spa und das mentale Gesundheitszentrum. Fotos: MentalSpa-Resort Fritsch am Berg

Gesundheitsfördernde Maßnahmen wie Atemtechniken, Schlaf-Coaching, Konzentrationstraining, Freude an der Bewegung und Ernährung fließen mit ein und inkludieren neben einer Lebensstilveränderung ebenso den Aspekt der Krankheitsbewältigung: "Es geht darum, den mentalen Umgang mit Belastungen zu verbessern und sich abzugrenzen", so Sicher-Fritsch, die gemeinsam mit ihrem Mann Thomas (Hotelleitung) durch das Haus führt.

Schon das bunte Wappen im Eingangsbereich sowie der Name Fritsch, den hier so viele tragen, lässt die Wurzeln erkennen: Seit 1898 ist dieser Ort im Besitz der Familie Fritsch. Auch wenn Resi und Franz das Hotel vor vielen Jahren an ihren Sohn Thomas übergeben haben, sind sie noch immer die guten Geister des Hauses. Thomas führt das Hotel seit 1998, Gattin Diana Sicher-Fritsch leitet den Spa und das mentale Gesundheitszentrum. Seine Schwester Beate ist Sommelière und leitet das Restaurant. Sein Bruder Franz ist Küchen-Chef.

Das familiengeführte Resort hat 42 Zimmer, Junior- und Chalet-Suiten.

"Die Kombination von psychosozialer Beratung mit klassischer Wellness ist bei uns nicht neu", so Diana Sicher-Fritsch, und erklärt, dass man in Österreich – anders als in Deutschland – für derartige Coachings einen richtigen Master-Abschluss braucht. Das Nach-Covid-Coaching sei dementsprechend neu. Psychologische Beratung unterstütze den Bewältigungsprozess, Coaching und Biofeedback-Training hilft, manches anzunehmen, zu verstehen und loszulassen. Wellness-Anwendungen sorgen ergänzend für körperliches und mentales Wohlbefinden. Dass die zertifizierte psychosoziale Beraterin ihre Gäste beim Coaching in vier Naturtypen (See, Berg, Wiese und Wald) kategorisiert, hängt sicherlich auch mit dem idyllischen Refugium hier am oberen Bodensee zusammen.

Wer unabhängig von seinem Typus ganz hoch hinaus auf den Berg schlechthin möchte, nebst Wald und Wiese sowie immer mit Seeblick, der sollte mit der Seilbahn oder noch besser zu Fuß (vom Hotel nicht sehr weit entfernt) auf den 1062 Meter hohen Pfänder. Er gilt als Hausberg von Bregenz. Mit seiner Aussicht auf den Bodensee und auf 240 Alpengipfel ist er der berühmteste Aussichtspunkt der Region. Sogar die Rheinspur in den Bodensee zeichnet sich deutlich in Türkis ab. Am Bodensee kommt eben früher oder später alles in Fluss.

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Ein Beitrag geteilt von Oliver Milczarek (@fashionwhisper)