Gruselige Orte in Deutschland und Österreich
Am 31. Oktober dreht sich alles um kunstvoll geschnitzte Kürbisse, fantasievolle Kostüme und Grusel-Partys.

Von Heidi Siefert
Scary Nights auf Schloss Thurn
Mehr als tausend Kürbisse lassen im Erlebnispark Schloss Thun in der Fränkischen Schweiz keinen Zweifel daran aufkommen, dass Halloween gefeiert wird. Wer hier zu einer Scary-Night kommt, sollte nicht allzu dünnhäutig sein, denn man muss jederzeit damit rechnen, von furchteinflößenden Gestalten überrascht und erschreckt zu werden. Zu einem umfangreichen Showprogramm bis 1 Uhr morgens gehört unter anderem eine Vorführung der "Mad Flying Bikes" von Zirkus Flic Flac, das einem allein beim Zuschauen das Adrenalin in den Körper schießen lässt. Im magischen Tal und in der Westernstadt sind an diesem Abend auch alle Attraktionen in Betrieb, wobei so eine Achterbahnfahrt bei Nacht durchaus auch das Zeug für besondere Gänsehautmomente hat.
Nach dem Halloween-Abend sind die Kleinen dran. Bis 9. November gibt es im gesamten Park bei den Familien-Halloween-Tagen Kinder-Grusellabyrinthe und Halloween-Shows.

Gruselfest im Taunus
Hexen, Vampire, Mörder-Puppen oder Horrorclowns – das ist die Gesellschaft, mit der man an Halloween auf der altehrwürdigen Burg Königstein rechnen muss. Unter dem Motto "The Nightmare returns" wird im Taunus gefeiert und die Burgruine verwandelt sich in ein Frankenstein, in dem allerhand furchteinflößende Dinge geschehen. Das weitläufige Areal hoch über der Altstadt von Königstein bietet dabei den perfekten Rahmen für verschiedenste Szenarien zwischen Werwolfwald und Vampirgruft. Mit dem richtigen Licht und etwas Nebel ist die Szenerie im alten Gemäuer aus dem 11. Jahrhundert allein schon schaurig. Dazu kommen verschiedene Shows. Das Frankenstein-Halloween, das seit 1977 gefeiert wird, ist die älteste Halloween-Party in Deutschland.
Am Sonntag sind die Kleinen dran. Dann wird für Kinder ab sechs Jahren "vergnüglicher Grusel" inszeniert. Dazu gibt es Spiele, Entdeckungstouren und einem Meet & Greet mit den Monstern.
> www.frankenstein-halloween.de

Hexenspuren auf der Festung Hohensalzburg
Wenn es Nacht wird über Salzburg und die Tagesgäste die Festung verlassen haben, kommt angesichts der menschenleeren Plätze und trutzigen Mauern Gänsehautstimmung auf. Erst recht, wenn man sich im Schein der Taschenlampe auf den Weg macht. Hexerei und Aberglauben stehen im Mittelpunkt der Halloween-Tour "Tarot und Hexen", die damit endet, dass auch noch die Karten gelegt werden. Wenn einen entlang der verwinkelten Wege eine besonders grimmige Kürbis-Fratze anglotzt, könnte diese beim gemeinsamen Kürbisschnitzen entstanden sein, bei dem auch das gruseligste Exemplar prämiert wurde.
Für die ganze Familie geeignet ist Halloween im Zoo, wo flackernde Lichter für Stimmung sorgen, und die Hexe vom Hellbrunner Berg aus ihrer Felsenhöhle kriecht, um mit den Tierparkbesuchern zu gruseligen Touren aufzubrechen. Wer den "Griff ins Ungewisse" und das "Gruselkabinett" überstanden hat, der kann sich am Hexenfeuer gegenüber dem Geparden-Gehege noch einen Apfel braten.
> www.festung-hohensalzburg.at
Wien - morbid bis gruselig
Die Halloween-Parade, die sich mit Einbruch der Dunkelheit durch den Wiener Prater schlängelt, ist legendär, und wenn irgendwann alle Geisterbahnen gefahren und die Eindrücke der im Planetarium gezeigten Horror-Welten verdaut sind, geht es im Prater Dome zur größten Halloween-Party der Stadt. Dabei kann die österreichische Metropole, der man einen morbiden Charme nachsagt, noch viel mehr, als organisierte Partys.
Wie wär’s mit einem Besuch im Bestattungsmuseum am Zentralfriedhof, wo man alles über "eine schöne Leich" erfährt, sich durch die aktuellen Top Ten der Lieder für Begräbnisse hören und einen USB-Stick in Sargform als Souvenir erwerben kann? Mumien und sauber aufgestapelte Knochen sieht man in der Michaelergruft nahe der Hofburg, in der etwa 4000 Menschen bestattet wurden, während in der pathologisch-anatomischen Sammlung des Josephinums unter anderem die Feile zu sehen ist, mit der Kaiserin Sisi ermordet wurde. Schon immer waren sich die Wiener der Vergänglichkeit des Lebens und der Allgegenwärtigkeit des Todes bewusst und gerade deshalb gilt es, das Leben zu feiern. Nicht nur an Halloween.
Über die kostenlose City Guide App "ivie" gibt es auch den "Morbides Wien Guide" zu neun schaurigen Orten.
Monster in Botrop
280 Monster geistern durch die Horrorhäuser beim 27. Halloween-Horror-Festival im Movie Park Bottrop. Hier können sich Fans alles Gruseligen mit neun schauerlichen Erlebnissen den Abend vertreiben. Unter dem Motto "Your Bloodiest Vacation Ever" kann man sich rund um das allgemeine Party-Areal in verschiedene Welten begeben. Neu ist in diesem Jahr ein imaginärer Ausflug an den Rand des Yosemite-Nationalpark in den USA, bei dem ein verlassener Ort ohne Strom und Handyempfang, aber mit allerlei seltsamen Begebenheiten die Nerven der Besucher fordern.
Eine andere Herausforderung bietet ein Horror-Labyrinth, das sich hinter einer Tour durch eine Brausepulverfabrik verbirgt. Egal, ob neue Attraktionen oder Klassiker, man kann sich hier nie sicher sein, nicht hinter der nächsten Ecke monstermäßig erschreckt zu werden. Zum Aufatmen und Abschalten gibt’s eine Show mit Trommeln, Tanz und Feuereffekten und für Familien mit Kindern in dem abgetrennten Bereich "Halloween for Kids" mit Basteln, Spielen und nur ein bisschen Grusel. Gefeiert wird noch bis zum 9. November.



