Baden-Württemberg

Masernfälle haben sich verdoppelt

Bei Masernausbrüchen starben in den vergangenen zwölf Monaten in ganz Europa 35 Menschen

30.08.2017 UPDATE: 30.08.2017 17:45 Uhr 38 Sekunden
Masern
Masern-Virus unterm Mikroskop. In Rumänien herrscht derzeit eine Masern-Epidemie. Bereits sieben Kleinkinder sind an den Folgen des Virus gestorben. Foto: Cynthia Goldsmith/Archiv

Stuttgart. (dpa-lsw) Die Zahl der Masernfälle im Südwesten hat sich nahezu verdoppelt. In den ersten acht Monaten dieses Jahres stieg sie auf 51 - nach 23 im Vorjahreszeitraum, wie das Landesgesundheitsamt am Mittwoch mitteilte. Die Krankenkasse DAK warnte, dem starken Anstieg stehe eine sehr niedrige Impfbereitschaft entgegen. "Manche Eltern halten Masern immer noch für eine lästige und ungefährliche Kinderkrankheit, aber für manche enden sie tödlich", erklärte DAK-Landeschef Siegfried Euerle am Mittwoch in Stuttgart.

Nur 78,9 Prozent der Kinder in Baden-Württemberg haben nach dem ersten Lebensjahr die von der Ständigen Impfkommission empfohlene Erstimpfung erhalten (Bund: 81,2), wie die DAK mitteilte. Bei der wichtigen zweiten Masernimpfung sinkt die Quote demnach auf 60,8 Prozent (Bund: 63,3) - den niedrigsten Wert bundesweit. Die DAK verweist auf Studien, nach denen besonders wohlhabende und gebildete Eltern die Impfung ablehnen.

Während mehrerer Masernausbrüche in ganz Europa starben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge in den vergangenen zwölf Monaten 35 Menschen, darunter 31 in Rumänien und 2 in Italien. In Deutschland und Portugal starb je ein Mensch an der Krankheit.