Medienkonsum

Wie locke ich mein Kind hinterm Bildschirm vor?

Eltern klagen, dass ihre Kinder lange zocken, chatten oder Videos auf Smartphones schauen. Was bringt ein Stundenkonto? Und welche Rolle spielen Eltern als Vorbild?

22.05.2023 UPDATE: 22.05.2023 08:13 Uhr 3 Minuten, 8 Sekunden
Der Check, was Kinder auf dem Display von Tablet und Co. die ganze Zeit anstarren, kann gegen elterliche Bedenken helfen. Foto: Annette Riedl/dpa/dpa-tmn​

Von Bernadette Winter

Viele Eltern kennen das Phänomen: Statt wie abgemacht gemeinsam Zeit im Garten zu verbringen, sitzen die Kids lieber vor ihrem Rechner oder chatten mit Freundinnen am Smartphone. Aber was genau ist daran eigentlich so schlimm? Und: Machen die Erwachsenen es denn wirklich besser?

Bevor Sie in die Diskussion mit Ihrem Kind einsteigen, fragen Sie sich: Warum möchte ich, dass mein Kind weniger Zeit vor dem Bildschirm verbringt? "Meist stecken Sorgen dahinter, weil man nicht weiß, was der Sohn oder die Tochter da genau tut", sagt die Medienpädagogin Kim Beck aus Dietramszell.

Wenn das Kind in Welten umzieht, die den Erwachsenen nicht zugänglich sind, löse das Ängste aus, ergänzt Anna Miller. "Wir sind durch das Digitale physisch für unsere Mitmenschen gar nicht mehr zugänglich oder erreichbar, wir sind nicht verbunden, sondern rennen alle herum wie kopflose Hühner", sagt die Positive Psychologin und Autorin. In ihrem Buch "verbunden. Wie du in digitalen Zeiten wieder Platz schaffst für Dinge, die dir wirklich wichtig sind" schreibt sie über digitale Balance.

Kleiner Reality Check gegen Befürchtungen

Kim Beck empfiehlt als ersten Schritt: Schauen Sie sich genau an, was Ihr Kind macht, wenn es auf das Handy starrt. Und was ist das Bedürfnis, das dahintersteckt? Anschließend gibt es einen kleinen Reality Check: Ist die Sorge, die ich davor hatte, überhaupt noch berechtigt? Und wie kann ich das Bedürfnis meines Kindes außerhalb des Bildschirms befriedigen?

Zum Beispiel kann es sein, dass die Tochter die ganze Zeit am Handy hängt und die Sorge aufkommt: Sie trifft sich gar nicht mehr mit Freundinnen oder mit Freunden. "Dann sieht man aber, dass sie mit den Mädels aus dem Sportverein chattet und sie sich zum Beispiel auf Tiktok Videos hin und her schicken", sagt Beck. Die Sorge um weniger soziale Kontakte wäre also nicht berechtigt.

Dennoch kann jetzt Beziehungsarbeit gefragt sein. "Das ist keine Sache, die man in fünf Minuten löst", so Beck. Sie rät, sich Zeit zu nehmen und gemeinsam etwa mit der Tochter zu analysieren, welche Art von Videos ihr gefallen. "Vielleicht findet man heraus, dass es Tanzvideos sind und kann zusammen eine Choreografie einstudieren oder es gibt eine ...

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