Plus Gesunde Ernährung

Auch Gemüsechips enthalten viele Kalorien (plus Rezept)

Was aus Pastinaken, Rote Bete oder Linsen besteht, muss doch gesund und leicht sein, oder? Bei Chips aus Gemüse oder Hülsenfrüchten stimmt das leider nicht.

29.11.2023 UPDATE: 29.11.2023 08:37 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden

Gesunder Snack für zwischendurch? Tatsächlich haben Gemüsechips eine ähnliche Kalorienmenge wie Kartoffelchips. Foto: Franziska Gabbert/dpa-tmn​

Kalorienärmer und etwas gesünder snacken: Wer sich eine Tüte Gemüsechips aufreißt, will womöglich genau das.

Doch die Knabberprodukte aus Gemüse oder Hülsenfrüchten sind nicht automatisch eine gesunde Alternative zu klassischen Kartoffelchips. Das ist das Ergebnis einer Marktstichprobe der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Bei zwölf verschiedenen Knabbereien - etwa aus Rote Bete, Pastinake, Süßkartoffel, Linsen und Kichererbsen - haben die Verbraucherschützer Aufmachung und Nährwerte geprüft.

Eine Erkenntnis: Die Hersteller von Chips aus Hülsenfrüchten werben zwar häufig mit einem deutlich niedrigeren Fettgehalt im Vergleich zu Kartoffelchips. Eine allzu große Kalorienersparnis dürfen sich Fans des Knabberkrams aber nicht erhoffen.

Kalorienersparnis fällt geringer aus als Produkte suggerieren

Die Verbraucherzentrale schlüsselt auf: Chips aus Hülsenfrüchten wie etwa Linsen oder Kichererbsen enthalten im Schnitt etwa 450 Kilokalorien pro 100 Gramm. Dieselbe Menge Kartoffelchips kommt auf 540 Kilokalorien.

Das bedeutet: Eine Kalorienersparnis ist im Durchschnitt zwar drin, wenn man auf Chips aus Hülsenfrüchten umsteigt. Sie beträgt im Mittel allerdings nur 17 Prozent - und damit weniger als viele angesichts der gesunden Aufmachung der Produkte erwarten dürften.

Gemüse-Varianten oft besonders fettreich

Und wie ist es bei Chips, die aus Gemüse hergestellt werden? Bei ihnen beträgt die durchschnittliche Kalorienmenge 510 Kilokalorien pro 100 Gramm, womit sie noch näher an den Kartoffelchips sind. Und: In einigen Gemüse-Varianten steckt sogar mehr Fett als in Kartoffelchips, hat die Verbraucherzentrale ermittelt.

Wer wirklich Kalorien und Fett sparen will, muss also die Nährwertangaben des jeweiligen Produktes genau prüfen und vergleichen.

"Die alternativen Chips bringen zwar geschmackliche Abwechslung ins Snackregal, eignen sich jedoch nicht, um die eigene Ernährung zu optimieren", fasst Katrin Böttner, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale, zusammen. Daher gilt für die Gemüsechips, was auch für die Knabbereien aus Kartoffelscheiben gilt: am besten in Maßen.

Ein Anfang kann sein, sich eine Portion in eine Schale abzufüllen und die Tüte dann wieder außer Sichtweite zu verstauen, rät die Verbraucherzentrale.


So machen Sie Gemüsechips selbst

Wer Gemüsechips selbst herstellt, hat selbst in der Hand, wie viel Öl und welche Gewürze im Spiel sind. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen verrät, wie es geht.

1. Das Gemüse, z.B. Pastinaken, Süßkartoffeln oder Rote Bete, waschen und schälen und mit einem Gemüsehobel in hauchdünne Scheiben schneiden.

2. Oliven- oder Rapsöl mit Gewürzen mischen, die Verbraucherzentrale schlägt Pfeffer und/oder Thymian vor. In diesem Gewürzöl werden die Gemüsescheiben anschließend mariniert.

3. Die Gemüsescheiben auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen, am besten sollten sie nicht übereinanderliegen.

4. Backblech bei 150 bis 180 Grad Umluft in den Ofen schieben und die Gemüsechips für 20 bis 30 Minuten backen. Dabei alle fünf Minuten die Ofentür öffnen. Das lässt die Feuchtigkeit entweichen, damit die Chips knusprig werden können. Sind die Chips fertig, kühlen sie im Ofen bei offener Tür ab.