Markante Optik: Der Levorg von Subaru macht auch ohne Lufthutze auf der Motorhaube eine gute Figur. Foto: dh
Von Daniel Hund
Heidelberg. Dass da etwas anders ist, sieht der Subaru-Kenner sofort: Seit Mitte 2019 rollt der Levorg ohne Hutze an. Gemeint ist dieser große Lufteinsatz, der mitten auf der Motorhaube des Japaners platziert und einfach nicht zu übersehen war. Er sollte vor allem eins: Sportlichkeit ausstrahlen. Zeigen, dass da ein Turbolader mit richtig Dampf unter der Haube schlummert.
Mittlerweile ist nun alles anders: Hutze, Turbo, Motor – alles weg. Bei der nachgebesserten Version ist der Turbo-Boxer für einen Sauger gewichen. In Zahlen: Aus 170 wurden 150 PS und aus 1,6 Litern 2,0 Liter Hubraum.
Weniger Power also. Eigentlich ungewöhnlich in einer Zeit, in der sich die PS-Zahlen immer höher schrauben, teilweise schwindelerregende Zahlenkombinationen erreichen. Doch der Rückschritt ist nachvollziehbar, gewissermaßen unumgänglich gewesen: Die alte Maschine schaffte die neue Abgasnorm Euro 6d-Temp nicht, was gleichbedeutend mit ihrem Todesurteil war. Und so machte Subaru aus dem guten alten Sports Tourer – auch ganz offiziell – einen Familien-Kombi.
Wer nun meint, der Levorg wäre nun eine Art Schleich-Mobil, der täuscht sich. Er kann beides flott und gemütlich. Für sein Leergewicht von rund 1,5 Tonnen schiebt er ordentlich nach vorne. Von 0 auf 100 km/h geht es in 11,7 Sekunden. Stimmt, nicht rekordverdächtig. Doch gerade im Bereich von bis zu 60 km/h ist er zügig unterwegs. Die serienmäßig verbaute stufenlose Leartronic-Automatik leistet in Verbindung mit dem permanenten Allradantrieb ganze Arbeit.
Und auch auf der Autobahn gibt’s nichts zu meckern. Gut, vergleicht man ihn mit seinem Turbo-Vorgänger büßt er in Sachen Endgeschwindigkeit rund 15 km/h ein. Früher: 211, jetzt: 195 km/h. Aber mal ganz ehrlich: Wo und wann kann man heutzutage noch stressfrei mit Geschwindigkeiten jenseits der 200 km/h unterwegs sein? Nachts und an Weihnachten vielleicht, aber sonst?
Besonders erfreulich: Nässe – und wir sprechen hier von einem Mega-Wolkenbruch zwischen Frankfurt und Heidelberg – bringen den Levorg nicht aus der Ruhe: Rutschen oder gar schlittern scheinen für ihn Fremdwörter zu sein. Er hält seine Spur, da kann kommen, was wolle.
Nun zu etwas, das jeden noch so schönen Test verhageln kann: dem Verbrauch. Subaru spricht von rund 7,2 Litern im Durchschnitt. Ein ambitionierter Wert, der während der RNZ-Testfahrten sogar noch unterboten werden konnte: Bei einem längeren Autobahn-Abstecher pendelte sich der Levorg bei 6,9 Litern ein. Ein wirklich guter Schnitt.
Allerdings muss dazu gesagt werden, dass dieser auch bei bewusst gemütlicher Fahrweise zustande kam. Ohne Zwischensprints und ohne Ausreißer über die 140-km/h-Marke. Packt man den Bleifuß aus, geht es eher in Richtung 8,5 Liter.
Die Basis-Ausstattung ist üppig. Zu ihr gehören unter anderem ein Abstands-Tempomat, die elektrische Parkbremse, ein aktiver Spurhalteassistent, ein so genanntes Eyesight-Sicherheits-System, ein Display im Sieben-Zoll-Format, Licht- und Regensensoren, DAB+-Radio, eine Smartphone-Anbindung und eine Zweizonen-Klimaautomatik.
> Fazit:Subaru bietet beim Levorg für einen Einstiegspreis von rund 27.500 Euro viel Auto: Allradantrieb, üppige Basis-Ausstattung, markante Optik. Das kann sich sehen lassen.