Markanter Auftritt: Seit Mitte 2019 steht das überarbeitete Mercedes GLC 300 Coupé bei den Händlern. Werksfoto
Von Daniel Hund
Heidelberg. Es gab mal eine Zeit, in der eilte Mercedes ein eher konservativer Ruf voraus. Die schwäbische Edelschmiede würde vor allem Autos für gut betuchte Menschen im Rentenalter bauen, hieß es ein wenig despektierlich. Ein Vorurteil, das so nie haltbar war. Und wenn doch, dann ist es gefühlt Lichtjahre her. Denn die Sternenflotte hat einiges zu bieten. Modelle, die gefallen. Jung und Alt überzeugen.
Das GLC Coupé ist so eins. Ein SUV im Coupé-Look, eine Kombination, die auf dem Automarkt derzeit angesagt ist. Die ersten GLC Coupés rollten 2016 vom Band, machten sich als XS-Variante des mächtigen GLE sofort einen Namen. 2019, also bereits nach drei Jahren, legte Mercedes nun schon wieder Hand an. Das Ergebnis steht seit Juli 2019 bei den Händlern: Flache Seitenfenster, deutlich nach hinten abfallende Dachlinie, knackiges Heck, stylishe LED-Schweinwerfer und eine Front mit Diamantengrill inklusive mächtigem Stern. Oder um es mit den Worten eines benachbarten Tankstellen-Besitzers, der selbst einen Porsche Macan fährt, zu sagen: "Schickes Auto."
Schick definitiv, aber das war das GLC Coupé auch schon vorher. Denn rein optisch ist von außen nicht wirklich viel passiert. Was sofort ins Auge sticht: Die serienmäßigen LED-Scheinwerfer sind neu, der Diffusor am Heck und die ellipsenförmigen Heckleuchten auch. Ansonsten wurde vor allem unter der Haube und im Innenraum nachgebessert.
Als Testwagen stand der RNZ der GLC 300 mit Allradantrieb zur Verfügung. Ein Benziner, der es auf 258 PS bringt und somit seit dem Facelift 13 Pferdestärken mehr an Bord hat. Flott ist man mit ihm unterwegs, schiebt sich in 6,3 Sekunden auf Landstraßen-Tempo und knackt bei Bedarf die 240-km/h-Marke. Während der Testfahrten wurde der Topspeed nicht anvisiert. Im Gegenteil: Eigentlich wurde fast ausschließlich im Eco-Modus gefahren und der erfüllt seinen Zweck, sorgte für einen erstaunlich geringen Verbrauch: 7,6 Liter im Durchschnitt gönnte sich der GLC, was für ein über 1,8 Tonnen schweres Fahrzeug ein sehr guter Wert ist.
Möglich macht das der neue Zwei-Liter-Vierzylinder. Seine Besonderheit: Der Motor ist mit einem 48-Volt-Bordnetz verknüpft, das für einen riemengetriebenen Starter-Generator und eine elektrisch betriebene Wasserpumpe genutzt wird. Es handelt sich um einen Mildhybrid. Boosten, Segeln und Rekuperieren sind auch bei ihm Programm. Klingt kompliziert, ist aber eigentlich recht simpel: Dieses ausgeklügelte System sorgt für ein sparsameres Fahren.
Und wie fährt sich das Hochbein-SUV? Gut. Direkte Lenkung, satte Straßenlage, überzeugendes Kurven-Handling. Wackeln oder gar kippen? Unvorstellbar – selbst wenn man mal etwas zu stürmisch in eine Kurve braust, verliert man nicht die Kontrolle.
In Sachen Assistenzsysteme hat das GLC Coupé so ziemlich alles an Bord, was heutzutage möglich ist. Etwas gewöhnungsbedürftig: der aktive Spurwechsel-Assistent. Ist er eingeschaltet, und der Blinker gesetzt, wechselt das Auto von alleine die Spur. Praktisch: Mit Hilfe der streckenbasierten Geschwindigkeitsanpassung wird die Geschwindigkeit – zum Beispiel vor einem Kreisverkehr oder einer scharfen Kurve – automatisch angepasst.
> Fazit: Optisch ist die Überarbeitung des GLC Coupés eher dezent ausgefallen. Technisch wurde hingegen einiges nachgebessert. Genau wie unter der Haube: Die neue Vierzylinder-Motorengeneration bietet nicht nur mehr Leistung, sie sorgt gleichzeitig auch für einen geringeren Verbrauch.