Schicke Optik, geringer Verbrauch: Der Nissan Micra macht überall eine gute Figur und begnügt sich mit 5,3 Litern im Schnitt. Werksfoto
Von Daniel Hund
Heidelberg. Klein und praktisch soll er sein? Einer, mit dem man auch mal in der Großstadt locker und lässig rückwärts einparken kann? Und das alles auch noch in einem erschwinglichen Rahmen? Lösungsansätze gibt es auf dem umkämpften Automarkt dafür ein paar. Einer davon heißt Nissan Micra. Seit 1982 rollt der nun schon über die Straßen – und in einem Punkt ist er sich immer treu geblieben: seiner Größe. Der Micra ordnet sich im Kleinwagen-Segment ein. Mittlerweile geht die fünfte Generation auf Kundenfang. Und ihr Preis ist heiß: Los geht das Micra-Erlebnis ab 12.990 Euro.
Das Design gefällt, passt ins aktuelle Autozeitalter. Micra mit Glubschaugen? Das war einmal. Spätestens mit der fünften Generation ist er erwachsener geworden, hat den runden Look abgelegt. Ecken und Kanten dominieren, passen zum flach gehaltenen Gesamtpaket. Fehlt eigentlich nur noch ein Motörchen mit ordentlich Dampf – und fertig wäre sie, die japanische Sportskanone im XS-Blechkleid. Doch hoch gezüchtete Motoren sucht man unter der Haube des Micras vergeblich. Effizientes Fahren wird groß geschrieben.
Zwei Varianten stehen zur Auswahl. Benziner mit 100 und 117 PS. Beide setzen auf drei Zylinder und einen Hubraum von einem Liter. Die RNZ war mit dem 100-PS-Micra, IG-T 100 genannt, unterwegs. An Bord war ein Fünf-Gang-Schaltgetriebe. Wer eher auf Automatik steht, kann sich gegen Aufpreis ein stufenloses Automatikgetriebe ordern.
Und wie fährt er sich nun so, der Kleine? Gut. Schnell wird klar, ein rund 1,1 Tonnen schweres Auto braucht nicht viele Pferdestärken, um zügig bewegt werden zu können. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 184 km/h, das Landstraßentempo wird nach 10,9 Sekunden geknackt. Oder anders: Mit dem Micra macht man in allen Fahrlagen eine gute Figur. Selbst Denker und Lenker, die es gerne mal etwas sportlicher haben, werden nicht enttäuscht: Das Lenkverhalten ist präzise, das Fahrwerk straff. Ein Mix, der gerade im vorderen Odenwald einen ordentlichen Spaßfaktor mit sich bringt und wer es in einer Kurve übertreibt, wird sanft wieder eingefangen.
Ein weiteres großes Plus des schnittigen Japaners ist der Verbrauch: Der Hersteller spricht von einem Durchschnittswert von 4,6 Litern, die im RNZ-Test nicht zu realisieren waren, dafür aber 5,3 Liter. Und die können sich sehen lassen, denn es ging mitunter durchaus auch schon mal etwas knackiger zur Sache.
In Sachen Ausstattung kann der Kunde wählen. Wer sich für die Topversion Tekna entscheidet, legt noch ein paar Euros oben drauf, darf sich dann jedoch über ein Rundumsorglos-Paket freuen. Besonders dann, wenn man die Flut an Assistenzsystemen berücksichtigt, die mit an Bord sind. Der Micra Tekna hat so ziemlich alles verbaut, was auf diesem Gebiet heutzutage erhältlich ist. Fast schon Premium-verdächtig ist das Bose-Soundsystem, das durch integrierte Lautsprecher in der Kopfstütze für ein beeindruckendes Klangerlebnis sorgt.
Ebenfalls im Tekna-Paket: Ein schickes Sportlenkrad. Im Zentrum des Cockpits steht ein sieben Zoll großer Touchscreen, über den sich vom Radio bis hin zum Navi so gut wie alles regeln lässt.
> Fazit: Der Nissan Micra ist ein gelungener Kleinwagen mit viel Platz, der mit rund 13.000 Euro erschwinglich ist. Entscheidet man sich für die Tekna-Variante, ist er kein Schnäppchen mehr, verfügt dann aber über eine Ausstattung, die kaum Wünsche offen lässt.