Investorinnen-Netzwerk

"Encourage Ventures" hat die Zahl der Investorinnen verfünffacht

100-Tage-Bilanz: Die Gründerinnen-Plattform der Heidelbergerin Ina Schlie legt guten Start hin.

28.09.2021 UPDATE: 29.09.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 12 Sekunden
Foto: dpa

Heidelberg. (mk) Das von der Heidelberger Finanz-Spezialistin und Multi-Aufsichtsrätin Ina Schlie mitgegründete Investorinnen-Netzwerk Encourage Ventures e. V. hat 100 Tage nach seinem Start ein erfolgreiches Zwischenfazit gezogen. So habe sich die Anzahl der Investorinnen von anfangs 60 auf 300 erhöht, teilte das Netzwerk in Berlin mit. Über 240 divers geführte Start-ups hätten sich inzwischen gemeldet und auf der dazugehörigen Online-Plattform registriert.

Encourage Ventures fördert Neugründungen, an denen mindestens eine Frau beteiligt ist – und zwar im Gründerteam, nicht in der Personal- oder Marketingabteilung, wie es häufig der Fall ist. Damit will die bislang einmalige Institution ein Gegengewicht zu den klassischen Wagniskapitalfirmen in Deutschland sein, die fast ausschließlich von Männern geführt werden und die deshalb vermeintlich vor allem Männern Geld zur Verfügung stellen. Mit der Folge, dass der Frauenanteil unter den Gründern in Deutschland derzeit nur bei mageren 15 Prozent liegt.

In sogenannten Pitch-Nights, die etwa alle sechs Wochen stattfinden, werden Gründerinnen, Investorinnen und solche, die es werden wollen, zusammengebracht. In den vergangenen 100 Tagen habe man bereits 20 solcher Start-ups durch Investments, Mentoring und Sponsoring unterstützt, hieß es. Insgesamt seien siebenstellige Investments getätigt worden. Zu den ersten Nutznießern gehörte auch das von zwei Frauen gegründete Heidelberger Start-up Spoontainable, das essbare Eislöffel und Kaffeerührstäbchen produziert.

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"Wir sind überwältigt von dem Erfolg. Auf der einen Seite ist es unglaublich inspirierend, mit den Gründerinnen zu sprechen. Sie verändern die Zukunft, geben dem Innovationsstandort Deutschland ein weibliches Gesicht und gestalten ihn entscheidend mit. Auf der anderen Seite werden uns aber mit jedem Gespräch die Defizite der deutschen Gründerinnen- und Investorinnen-Landschaft immer bewusster", erklärte Schlie und wünscht sich bessere Bedingungen für Spitzen-Start-ups. Gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" regte sie kürzlich an, dass die Bundesregierung künftig Gründungen mit gemischten Teams bevorzugt fördern solle und verwies dabei auf die schon jetzt in den Unternehmen bestehenden vorgeschriebenen Frauenquoten.

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