Weinheimer Kaufland zieht Ende September aus

Gewerkschafter über die Lage der "Kaufland"-Mitarbeiter – Ein "nervliches Auf und Ab"

19.04.2016 UPDATE: 20.04.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 6 Sekunden

"Kaufland" ist noch ein knappes halbes Jahr lang im Multzentrum. Foto: Kreutzer

Weinheim. (web) Eigentlich sind sich alle einig: Der Umbau des Multzentrums ist mehr als überfällig. Obwohl sich in der Vergangenheit ewig nichts getan hatte und schon mehrere Geschäfte ausgezogen waren, hielt sich der bisherige Ankermieter "Kaufland" lange Zeit bedeckt - und ließ seine Pläne für die Zeit nach Auslaufen des Mietvertrags im Herbst offen.

Nach der Absage von "Kaufland" Ende 2015 geht es nun Schlag auf Schlag. Der Bauantrag für die grundlegende Erneuerung des Multzentrums ist eingereicht, die Baugenehmigung dürfte im Sommer vorliegen; "Kaufland" zieht Ende September aus.

"Auch die Mitarbeiter der Kauflandfiliale sind der Meinung, dass Kaufland als Ankermieter und die Hahn-Gruppe als faktische Gebäudeeigentümerin endlich Geld in die Hand nehmen müssen", sagt Stephan Weis-Will (ver.di), Gewerkschaftssekretär für den Bereich Handel in der Region Rhein-Neckar: "Ehrlich gesagt, habe ich als Gewerkschafter selten einen so großen Sanierungsstau erlebt wie in diesem Gebäudekomplex." Dabei bräuchten gerade kleinere Händler Perspektiven und Sicherheiten.

Für die "Kaufland"-Beschäftigten sei das lange Zögern ihres Arbeitgebers ebenfalls ein ziemliches "nervliches Auf und Ab" gewesen, so der Arbeitnehmervertreter. "Viele Beschäftige hatten bis zum endgültigen Aus der Kaufland-Filiale gehofft, dass bei der Verteilung der Geschäftsflächen irgendwie alles beim Alten bleibt", sagt Weis-Will.

Jetzt arbeiten der Betriebsrat, ver.di und ein Arbeitnehmeranwalt an einem Interessenausgleich mit "Kaufland". Es gebe bereits mehrere konkrete Überlegungen, verbindlich festgelegt sei aber noch nichts, so Weis-Will. Ob die Beschäftigten in anderen "Kaufland"-Filialen Arbeit annehmen können, hänge nicht allein von dem Neckarsulmer Handelskonzern ab.

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Es komme auch sehr stark auf die persönliche Situation des einzelnen Arbeitnehmers an, so der Gewerkschafter. Sicherlich hoffe auch der eine oder andere der bisherigen "Kaufland"-Mitarbeiter auf eine Zukunft im neuen "Rewe"-Center. Hier sollen 120 Arbeitsplätze entstehen.

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