SAP investiert 100 Millionen Euro in die Walldorfer Zentrale

Der Software-Konzern investiert in drei neue Gebäude - Bürogebäude für 700 Mitarbeiter

13.10.2015 UPDATE: 14.10.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 23 Sekunden

"Transparent und lichtdurchflutet" - SAP baut für rund 50 Millionen Euro ein neues Bürogebäude in Walldorf. Grafik: SAP

Von Daniel Bernock

Walldorf. Das Software-Unternehmen SAP investiert kräftig in die Region. Am Hauptstandort in Walldorf sollen ein neues Bürogebäude, ein Blockheizkraftwerk sowie ein neues Rechenzentrum entstehen. Insgesamt investiert SAP etwas mehr als 100 Millionen Euro in die drei Bauvorhaben.

Hintergrund

SAP-Kennzahlen im Quartal 3/2015:
Umsatz: 5 Mrd. Euro (+17%)
Cloud: 0,6 Mrd. (+116%)
Software: 3,5 Mrd. (+11%)
Gewinn vor Zinsen/Steuern: 1,21 Mrd. (+5%)

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SAP-Kennzahlen im Quartal 3/2015:
Umsatz: 5 Mrd. Euro (+17%)
Cloud: 0,6 Mrd. (+116%)
Software: 3,5 Mrd. (+11%)
Gewinn vor Zinsen/Steuern: 1,21 Mrd. (+5%)

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Am teuersten, knapp 50 Millionen Euro, wird das neue Bürogebäude direkt gegenüber der Zentrale in der Dietmar-Hopp-Allee. "Wir sitzen hier ziemlich eng, das neue Gebäude wird für Entspannung sorgen", sagte gestern Peter Rasper, der unter anderem für alle Immobilien des Konzerns verantwortlich ist.

Das neue Gebäude, in dem Software-Entwickler sitzen werden, soll mit universell nutzbaren Flächen Platz für kreatives Arbeiten bieten - "transparent und lichtdurchflutet", so Rasper.

Hintergrund

Mietgeschäft nimmt Fahrt auf - SAP kann Gewinn steigern

(dbe) Der Software-Konzern SAP nimmt im Geschäft mit Mietsoftware Fahrt auf. Wie das Walldorfer Unternehmen gestern mitteilte, verdoppelte sich in etwa der Umsatz des Cloud-Geschäfts im dritten

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Mietgeschäft nimmt Fahrt auf - SAP kann Gewinn steigern

(dbe) Der Software-Konzern SAP nimmt im Geschäft mit Mietsoftware Fahrt auf. Wie das Walldorfer Unternehmen gestern mitteilte, verdoppelte sich in etwa der Umsatz des Cloud-Geschäfts im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr. Auch das Geschäft mit klassischer Software legte wieder zu.

Da das Geschäft mit Mietsoftware, bei dem Kunden die Programme über das Internet nutzen, statt sie auf ihren Rechner zu installieren, für SAP langfristig profitabler ist, stieg auch der Gewinn des Unternehmens. "Der deutliche Anstieg des Betriebsergebnisses reflektiert den anhaltenden Erfolg beim Übergang zu unserem neuen Geschäftsmodell", sagte Luka Mucic, Finanzvorstand der SAP.

Bei Cloud-Software zahlen Kunden monatlich einen bestimmten Betrag statt einmalig einer hohen Lizenzgebühr. Nutzen Kunden die Software über einen längeren Zeitraum, verdient SAP mehr als mit klassischer Software. Dafür sind die Investitionen im Cloud-Geschäft anfangs höher, da zum Beispiel Rechenzentren gebaut werden müssen.

Trotz der hohen Zuwächse mit Mietsoftware ist der Umsatz mit dem Verkauf und der Wartung klassischer Software immer noch sechs Mal größer als der des Cloud-Geschäfts. Nach den gestern veröffentlichten vorläufigen Zahlen wächst jedoch auch das Stammgeschäft der SAP. In den vergangenen Quartalen war der Umsatz mit klassischer Software teilweise rückläufig gewesen, sodass Kritiker befürchteten, dass das Cloud-Wachstum auf Kosten des klassischen Software-Geschäfts gehen könnte.

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Maximal 700 Arbeitsplätze entstehen in dem Neubau, nur zum Teil werden sie jedoch durch neue Mitarbeiter besetzt.

Vielmehr sollen andere Gebäude entlastet werden, sodass die Mitarbeiter mehr Platz haben. Geplanter Einzugstermin ist laut SAP Ende 2018.

Am Rande des Walldorfer Werksgeländes baut SAP ein neues Rechenzentrum, nach St. Leon-Rot wird es das zweite in der Region sein.

Mit einer Leistung von maximal acht Megawatt wird es jedoch deutlich kleiner sein als das in der Nachbargemeinde (20 MW).

Insgesamt hat SAP dann vier große Rechenzentren. In Schanghai und bei der Amerika-Zen-trale in Newtown Square in Philadelphia stehen weitere Rechenzentren.

Durch das starke Wachstum des Cloud-Geschäfts benötigt SAP Rechenkapazität. "Wir müssen massiv in unsere Infrastruktur investieren", sagte Rasper der RNZ.

Denn durch die Fokussierung des Konzerns auf das Cloud-Geschäft laufen immer mehr Programme mit ihren Daten zentral auf SAP-Servern, statt wie früher bei den Kunden vor Ort.

Hinzu kommen die Programmierer der SAP, die beim Entwickeln ständig neue Rechenleistung benötigen.

Zudem soll das neue Rechenzentrum die Sicherheit der Daten erhöhen, da sich die beiden Rechenzentren in der Region gegenseitig absichern.

Mit dem Bau des Rechenzentrums am Rand des Konzerngeländes soll Anfang 2016 begonnen werden, die Bauzeit soll zwischen 14 und 18 Monaten liegen.

Anfang 2017 soll das Blockheizkraftwerk, das eine Gesamtleistung von 15 Megawatt haben wird, fertig sein.

Mit dem Kraftwerk will die SAP 100 Prozent ihres Wärmebedarfs decken. Die Energie, die über Kraft-Wärme-Kopplung dabei entsteht, soll in das Stromnetz der SAP eingespeist werden.

Laut SAP verringert sich durch das Kraftwerk der CO2-Ausstoß am Standort Walldorf um 90 Prozent.

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