Kauft ein US-Konzern Wild Flavors?
Getreide- und Palmölverarbeiter Archer Daniels Midland will angeblich 2,5 Milliarden Euro zahlen

Offenbar ist der Vertrag noch nicht unterschrieben. ADM hat - wohl durch ein höheres Gebot - den japanischen Mitbewerber Ajinomoto, einen Hersteller von Gewürzen und Curry-Soßen, ausgestochen.
Der Kaufpreis ist deutlich höher als erwartet, bisher war von 1,5 bis zwei Milliarden Euro die Rede. Den Erlös aus dem Verkauf teilen sich Hans-Peter Wild (65 Prozent) und der Finanzinvestor KKR, der im Jahr 2010 für 35 Prozent der Anteile von Wild Flavors gut 300 Millionen Euro bezahlt haben soll. Sollte der Deal zustande kommen, wäre es ein gutes Geschäft für den Investor, dessen Anteil am Verkaufspreis bei 875 Millionen Euro liegen würde.
In den vergangenen vier Jahren wurde das Geschäft des Aromenherstellers auf Vordermann gebracht. Die Firma Wild Flavors GmbH mit Sitz im schweizerischen Zug wurde gegründet. Seit dem Einstieg von KKR hat Wild Flavors mehrere Firmen gekauft, darunter das Saftkonzentrat-Geschäft von Cargill, den Pfefferminzöl-Hersteller A.M. Todd und den Extrakte-Hersteller Alfrebro.
Mit weltweit 2500 Mitarbeitern, davon rund 900 im Stammwerk in Eppelheim, produziert Wild Flavors eine Vielzahl von Aromen, Fruchtauszügen und Lebensmittelfarben auf natürlicher Basis, die bei der Nahrungsmittel- und Getränkeherstellung verwendet werden. Der weltweite Umsatz lag 2013 bei rund einer Milliarde Euro, in Europa sind es mit 1200 Mitarbeitern etwa die Hälfte.
Nicht verkauft wird der Eppelheimer Capri-Sonne-Hersteller Sisi, der ebenfalls zum Konzern von Hans-Peter Wild gehört.



