Eichelmann

Champagner passt immer

Neues Standardwerk aus Heidelberg.

18.12.2012 UPDATE: 18.12.2012 12:06 Uhr 2 Minuten, 12 Sekunden
Champagner passt immer

Heidelberg. (dop) Obwohl man Champagner bei jedem Discounter kaufen kann, ist er immer noch ein Synonym für Luxus. Und trotz einer ständig steigenden Produktion von derzeit jährlich mehr als 300 Millionen Flaschen und eines erheblichen Lagerbestandes von 1,4 Milliarden Flaschen schaffen es die Champagner-Erzeuger und Händler, den Preis hochzuhalten.

Deutschland ist mit einem Absatz von gut 14 Millionen Flaschen der drittgrößte Exportmarkt nach Großbritannien (knapp 35 Millionen Flaschen) und den USA (knapp 20 Millionen Flaschen). Im Lebensmitteleinzelhandel wird ein gutes Drittel des in Deutschland verkauften Champagners abgesetzt. Die Eigenmarken des Handels kommen dabei auf gut zwei Millionen Flaschen. Meistverkaufte Champagner-Marke im Lebensmitteleinzelhandel ist Moët & Chandon mit 1,1 Millionen Flaschen. Es folgen Heidsieck, Veuve Cliquot und Pommery.

Den typischen Champagner gibt es nicht. Die Unterschiede sind groß, fast jeder Winzer, jedes der großen Häuser hat einen eigenen Stil. Es kommt auf die Herkunft an, auf die Rebsorten, auf die Arbeit im Weinberg und auf die Art des Ausbaus. Bekannt sind die Standardcuvées der großen Häuser wie Pommery oder Moët & Chandon, die so verschnitten werden, dass sie möglichst immer gleich schmecken. Aber es gibt viel Spannenderes. Das müssen nicht unbedingt die oft sündhaft teuren Prestigecuvées wie Dom Perignon oder La Grande Dame sein, die den Ruf des Champagners als Kultgetränk der Reichen und Mächtigen begründet haben. Champagner ist teuer. Aber um in den Genuss eines sehr guten Champagners zu kommen, muss man aber nicht 100 Euro und mehr berappen, bei einem der zahlreichen Winzer in der Champagne gibt es hervorragende Weine auch schon unter 20 Euro.

Um die zu finden, braucht man Hilfe. Die bietet Gerhard Eichelmann. Der Heidelberger Weinkritiker und Verleger hat schon vor Jahren "das beste Buch über Champagner" geschrieben, wie ein französischer Weinjournalist feststellte. Diese Meinung setzte sich in Frankreich durch, ein renommierter Verlag veröffentlichte sogar eine französische Ausgabe. Jetzt hat Gerhard Eichelmann noch einen draufgesetzt: "Champagne" heißt der schlichte Titel des gerade erschienen großformatigen Buches in edler Ausstattung. Fast 300 Winzer werden vorgestellt, darunter mehr als 120 erstmals. Eichelmann bezeichnet die Champagne als eine der dynamischsten Weinanbaugebiete weltweit. Noch nie habe es so viele hervorragende Champagner wie heute gegeben, noch nie sei das allgemeine Qualitätsniveau so hoch gewesen. "Jedes Jahr rücken neue Winzer ins Rampenlicht, Champagnerhäuser werden verkauft, Betriebe geteilt." Und immer gibt es neue Cuvées, die entdeckt werden können. Eichelmanns Buch ist dabei ein hilfreicher Wegweiser, sowohl für etablierte Freunde der Champagne als auch für Einsteiger. Und Gerhard Eichelmann weiß, wovon er schreibt, denn er reist mehrmals im Jahr in die Champagne, besucht Winzer und ihre Keller.

Auf den ersten 80 Seiten gibt Eichelmann eine allgemeine Einführung über die Geschichte des Champagners, wie er entsteht und wo er herkommt. Ausführlich werden die Regionen, die Städte und Dörfer des 33 000 Hektar großen Anbaugebietes beschrieben. Einem Glossar folgen mehr als 500 Seiten, auf denen die 291 besten Champagnererzeuger vorgestellt werden, überwiegend in zweiseitigen Portraits. Von jedem Erzeuger wird auch ein Etikett abgebildet, dazu gibt es viele ganzseitige Fotos von Jutta Eichelmann.

In den Winzerporträts sind alle Fakten enthalten, inklusive der Bezugsquellen in Deutschland. Es werden aber auch Winzer vorgestellt, die (noch) keinen Importeur in Deutschland haben. Nach der Vorstellung der Erzeuger erklärt Eichelmann die Stilistik des Hauses, danach folgt eine ausführliche Beschreibung der einzelnen Weine und ein Hinweis darauf, zu welchem Essen der jeweilige Champagner passt. Denn Champagner, so meint Eichelmann, kann man nicht nur als festlichen Aperitif genießen, sondern er sieht in dem Schaumwein auch einen hervorragenden Essensbegleiter. "Champagner", so sein Credo, "passt immer."

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