Künftig sind in Walldorf "alle unter einem Dach"
Richtfest gefeiert – Dreigeschossiger Großbau für aktuell 115 Mitarbeiter

Walldorf. (seb) Halbzeit auf einer Großbaustelle und alles läuft nach Plan: "Wir sind stolz, hier zu stehen", sagten daher Dr. Anette Leue, die Projektleiterin von der Assay Immobiliengesellschaft, und Dr. Peter Quick, Geschäftsführer von Promega Deutschland, anlässlich des Richtfests in Walldorf.
"Alle unter einem Dach" lautet das Motto am neuen Standort im Gutenbergring, nahe dem Werk der Heidelberger Druckmaschinen. Aktiv sind hier künftig Töchter der Promega Corporation, eines in Wisconsin, USA, ansässigen Biotechnologie-Unternehmens, das Produkte und Systemlösungen für die Gen-, Protein- und Zellanalyse herstellt - für Forschungsinstitute und Universitäten ebenso wie Unternehmen oder Behörden.
Nach Walldorf ziehen zum einen Promega Deutschland, auch für Österreich und Osteuropa zuständig, und die Firma Terso, die vor Ort automatisierte Lagersysteme für die Promega-Produkte anbietet, sodass die Kunden selbst keine eigenen Kapazitäten vorhalten müssen. Außerdem kommen die Zentren für Logistik und für den Geräteservice im neuen Gebäude unter, beide für Kunden in ganz Europa zuständig. Auch die Assay Immobiliengesellschaft ist eine Promega-Tochter. Kurz: "Es ist ein buntes, herrlich gemischtes Team, aber es ist ein Team", so Quick.

Auf das Dach des Gebäudes, das im September 2019 fertig sein soll, wurde folgerichtig besonderer Wert gelegt, wie Architekt Martin Haas von "haas cook zemmrich Studio 2050 Stuttgart" erläuterte. Mit möglichst wenig Säulen oder Wänden überspannt es 9000 Quadratmeter, Produktions-, Büro-, Konferenz- und Kundensupport-Räume sowie das Atrium. Es lässt viel Licht herein, sodass die unterschiedlichen Unternehmenssparten sich ständig austauschen können und wie eine Einheit wirken.
Die Nutzfläche des Gebäudes insgesamt beträgt 16.400 Quadratmeter, die sich im Verwaltungsflügel auf drei Etagen verteilen, hinzu kommt der zwei- und eingeschossige Logistikpart. Nach aktuellem Stand werden hier 115 Mitarbeiter tätig sein, doch sei man auf Wachstum ausgerichtet, so Anette Leue: Über 230 Köpfe könnte das Gebäude leicht beherbergen.
Das Dach ist aus Holz, auch sonst wurde Wert auf ökologisch sinnvolle Materialien gelegt, die trotz sparsamem Einsatz möglichst viel erreichen - "wir sind ja Biologen", so Quick. Das Gebäude gehorcht der aktuellen Energieeinsparverordnung, nutzt Erdwärme, Fotovoltaik und Regenwasser. Ebenso ein Zeichen sollen Atrium und Außengelände setzen: mit heimischen Pflanzen, renaturierter Landschaft, Regenrückhaltebecken, das zugleich idyllischer See werden soll, und Streuobstwiese.
Promega wird damit den Betrieb aus Mannheim-Neckarau, wo man sich auf verschiedene Standorte verteilen musste, komplett herverlagern. Dort fand man laut Anette Leue und Peter Quick kein 14.000- Quadratmeter-Grundstück, das eine vergleichbare Verkehrsanbindung bot und die gewünschte Barrierefreiheit ermöglichte. "Walldorf ist ein exzellenter Standort", so Quick mit Blick auf die Überreste der Villa Rustica, "das wussten schon die Römer."
Um Segen, Glück und Gesundheit für Gebäude, Mitarbeiter und Kunden bat man gemeinsam mit Paul Hiebsch und Gerd Wehmeyer von der gleichnamigen Zimmerei. Anette Leue und Peter Quick bedankten sich bei Planern und Handwerkern für die "enorme Leistung", auch hießen sie einige der Vertreter der neuen Nachbarn im Walldorfer Industriegebiet willkommen, mit denen man schon erste gute Kontakte geknüpft habe.