SNP trennt sich von Finanzchef
Der Heidelberger Softwarespezialist will profitabler wachsen, dafür soll ein neuer Manager kommen.

Heidelberg. (mk) Der Heidelberger Softwarespezialist trennt sich kurzfristig von Heiner Diefenbach, geschäftsführender Direktor und Finanzchef (CFO) des Unternehmens. Diefenbach werde zum 31. März 2022 abberufen und die SNP verlassen, teilte die börsennotierte Firma überraschend am Mittwoch mit. Die Trennung erfolge "einvernehmlich", der Prozess für die Suche nach einem Nachfolger werde umgehend eingeleitet. Interimsmäßig soll Thorsten Grenz den Posten übernehmen, der SNP schon seit Anfang dieses Jahres in Finanzthemen berate.
Inwieweit die Trennung tatsächlich "einvernehmlich" verlief, darüber lässt sich nur spekulieren. In einer Börsen-Pflichtmitteilung nannte das Unternehmen als Begründung für die Maßnahme, dass SNP mit einem neuen Strategieprogramm ihren Fokus verstärkt auf die nachhaltige Profitabilität legen wolle. Bei der Umsetzung der Pläne sei der Finanzchef "eine zentrale Führungsrolle, die wir mit einer besonders starken, engagierten und kompetenten Persönlichkeit neu besetzen wollen", sagte der Vorsitzende des Verwaltungsrats der SNP und frühere SAP-Vorstand, Claus Heinrich. Der Verwaltungsrat habe daher in einer außerordentlichen Sitzung entschieden, "zur Förderung dieses nachhaltigen Profitabilitätsfokus einen neuen Chief Financial Officer zu rekrutieren". Gleichzeitig dankte Heinrich Grenz, dass er von nun an als Interims-CFO zur Verfügung stehe.
SNP ist ein Anbieter von Lösungen für digitale Transformationsprozesse und softwarebasierte Datenmigrationen im SAP-Umfeld. Das Unternehmen, das in Heidelberg gut 400 Mitarbeiter beschäftigt, setzt dabei auf einen automatisierten Ansatz mit Hilfe einer eigens entwickelten Software. Im vergangenen Jahr konnte SNP damit Umsatz und Ergebnis deutlich steigern. Das geht aus dem am Donnerstag vorgelegten Geschäftsbericht hervor.
Auch für das laufende Jahr gehen die Heidelberger 2022 von einer positiven Geschäftsentwicklung aus. Das Unternehmen erwartet einen Umsatz zwischen 170 und 190 Millionen Euro, das operative Ergebnis soll auf 10,5 bis 13 Millionen Euro wachsen.