Microsoft-Sicherheitslücke: China warnt vor Diffamierung
Eine Schwachstelle bei Microsoft öffnet Cyber-Angreifern die Tür. Der US-Softwarehersteller verfolgt eine Spur nach China. Peking bleibt in der Sache jedoch wortkarg.

Peking (dpa) - China hat nach Hacker-Angriffen auf Microsoft-Software davor gewarnt, Probleme bei der Cybersicherheit zur Verleumdung der Volksrepublik zu nutzen. Den genauen Sachverhalt kenne er nicht, sagte Außenamtssprecher Guo Jiakun in Peking. China sei stets in Übereinstimmung mit dem Gesetz gegen Hacker-Aktivitäten vorgegangen. Gleichzeitig spreche sich Peking dagegen aus, Cybersicherheitsprobleme zu nutzen, um China übel nachzureden und zu diffamieren, betonte er.
Microsoft hatte nach den Cyber-Angriffen auf zahlreiche Unternehmen und Behörden laut eigenen Angaben drei chinesische Hackergruppen identifiziert, von denen zwei für Aktionen im staatlichen Auftrag bekannt sind.
Die Angriffe wurden über eine zuvor unbekannte Schwachstelle in Microsoft-Software geführt, die Geheimdienste oft gezielt suchen, um sie verdeckt auszunutzen. Betroffen waren diesmal lokal betriebene Server für das Microsoft-Programm SharePoint zum Teilen von Dateien. Laut Experten können die Angreifer dadurch Daten und Passwörter stehlen oder sich dauerhaften Zugang zu den Systemen verschaffen. Microsoft veröffentlichte inzwischen Updates, die die Sicherheitslücke beheben sollen.
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