Gerüchte über Verkauf von Stromnetz-Sparte
Entscheidung Berichten zufolge bis Ende der Woche - 1000 Arbeitsplätze betroffen

Archivfoto: dpa
Mannheim. (kla) Die japanische Hitachi verhandelt einem Zeitungsbericht zufolge mit ABB über den Kauf von Teilen oder der ganzen Stromnetz-Sparte des Schweizer Elektrokonzerns. Das würde auch den Deutschlandsitz des Konzerns in Mannheim treffen, wo Berichten zufolge jeder zweite der rund 2000 Arbeitsplätze dieser Sparte zuzurechnen ist. ABB äußert sich auf Anfrage nicht zu einem möglichen Verkauf und den Medienberichten.
Wie die "Financial Times" mit Verweis auf Insider berichtete, seien die Verhandlungen in einem ziemlich fortgeschrittenen Stadium. Es sei allerdings nicht sicher, ob sich die Parteien einigten. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte geschrieben, dass ABB mit drei asiatischen Unternehmen über einen Verkauf der Division spricht. Dabei handle es sich um Hitachi, Mitsubishi Electric und State Grid of China. Schon am Ende dieser Woche könnte es demnach eine Entscheidung geben.
Um die Sparte gibt es seit längerem Gerüchte. Aktionär Cevian Capital hatte seit Jahren immer wieder eine Abspaltung gefordert. ABB-Chef Ulrich Spiesshofer, der einen solchen Schritt zunächst abgelehnt hatte, erklärte im Juli dieses Jahres überraschend: "Unser Portfolio ist nicht in Stein gemeißelt". Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte zuletzt berichtet, ABB spiele eine Abspaltung der Sparte, der umsatzstärksten Division, durch und eine Entscheidung könne zu Jahresende fallen. Die Division stellt Produkte wie Transformatoren her, mit deren Hilfe Strom von Kraftwerken verteilt werden kann und hat rund 36.000 Mitarbeiter.
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ABB beschäftigt an den Standorten in Mannheim, Heidelberg und Ladenburg derzeit rund 4000 Mitarbeiter.