Gerlinde Kretschmann. Foto: dpa
Stuttgart. (lsw) Von Ruhestand kann bei der pensionierten Grundschullehrerin Gerlinde Kretschmann keine Rede sein. Die Frau von Baden-Württembergs grünem Ministerpräsidenten begleitet ihren Mann – auch mit ihrer eigenen Erfahrung – in der Politik und engagiert sich ehrenamtlich.
Die 1947 in Sigmaringen geborene Kretschmann gilt als bodenständig und authentisch, sie kommt stets fröhlich und freundlich daher – wo ihr Mann im politischen Geschäft auch mal knorrig auftreten kann. Die Politik ist aber auch für sie kein unbekanntes Terrain. In ihrer Heimatstadt Sigmaringen saß Gerlinde Kretschmann für die Grünen zuerst im Gemeinderat und später auch im Kreistag. Sie hat ihren Einfluss ausgespielt, wie sie sagt, um die Grünen damals nicht als Nein-Sager-Partei dastehen zu lassen.
Kretschmann legt stets großen Wert darauf, ihren eigenen Weg zu gehen. Beliebt ist sie nicht zuletzt aber auch, weil sie sich ausgiebig ehrenamtlich engagiert. Sie organisiert Wandertouren, geht gern in die Oper. Im Frühjahr lädt sie Frauen aus Politik und Gesellschaft zum Frühjahrskaffee ins Neue Schloss in Stuttgart. Mit den Landfrauen verkauft sie in der Adventszeit Marmelade.
Die Kretschmanns sind seit 1975 verheiratet und haben drei erwachsene Kinder, zahlreiche Enkel kommen dazu. Auch deshalb will sich Gerlinde Kretschmann weder an den Titel Landesmutter noch an die Bezeichnung First Lady so recht gewöhnen. "Ich bin Mutter und Oma", sagt Kretschmann. Das reiche ihr.