Heilbronn

Händler und Gastronomen orientieren sich neu

Mit Lieferservice und Online-Shops - Kreativität gefragt

25.03.2020 UPDATE: 26.03.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 6 Sekunden
Es kann noch einige Zeit dauern, bis Shoppingtouren wie hier in der Heilbronner stadtgalerie wieder erlaubt sein werden. Bis dahin helfen sich Einzelhandel und Gastronomie mit Lieferservice und Onlineshops. Foto: Armin Guzy

Heilbronn. (rnz) Nachdem aufgrund der Ausbreitung des Corona-Virus quasi über Nacht der Einzelhandel und die Gastronomie bis auf ganz wenige "systemrelevante" Angebote geschlossen werden mussten, wurden die Stadtinitiative Heilbronn und die Heilbronn Marketing schnell aktiv. "Denkt an eure Händler vor Ort", motivieren Steffen Schoch und Thomas Gauß die Heilbronner Bevölkerung und bitten darum, sich durch das Nutzen der Online- und Lieferangebote für den Erhalt der vielfältigen Handels- und Gastronomie-Landschaft einzusetzen.

Heilbronner Einzelhändler und Gastronomen begegnen der Corona-Krise kreativ. "Für uns gab es nichts zu überlegen, um die Aktion der Stadtinitiative Heilbronn zu unterstützen und zu zeigen, dass Gastronomen und Einzelhändler auch in der Krise für ihre Kunden da sind", betont Schoch, Geschäftsführer der Heilbronn Marketing GmbH (HMG). "Viele haben ja bereits einen Online-Shop betrieben", ergänzt Gauß, Vorsitzender der "Stadtinitiative Heilbronn", der "jetzt nochmals eine ganz neue Bedeutung bekommt." Gleichzeitig sind auch das Gutschein-System der Stadtinitiative und Gutscheine im Lieblingslokal oder beim Lieblingshändler eine Möglichkeit, um jetzt die notwendige Liquidität zu schaffen.

Gauß war es aber zusätzlich wichtig, dass schnell und unkompliziert ein für alle wirkungsvolles Instrument geschaffen wird, das Transparenz über das Angebot schafft und stets ergänzt werden kann. "Plötzlich ist die ganze Vielfalt des Handels auch von zu Hause noch viel sichtbarer, und das nicht nur über die amerikanischen Online-Riesen", freut sich Gauß bei aller Dramatik der aktuellen Situation.

Unter der www.mein-heilbronn.de/zusammen werden nun tagesaktuell Onlineangebote und Lieferservices zusammengestellt und fortgeschrieben. Sowohl die Geschäftsstelle der Stadtinitiative als auch das City-Management der HMG sind mit den Heilbronner Betrieben im engen Austausch und werden auf immer mehr Angebote aufmerksam gemacht. Von mehr als 110 Händlern und Gastronomiebetrieben sind Angebote und Kontaktdaten erfasst, die direkt an die Haustüre liefern oder Ware zur Abholung bereitlegen, um persönliche Kontakte zu vermeiden.

"Wir beobachten, dass die Unternehmer die Zeit nutzen, um ihre Websites auf Vordermann zu bringen, und kreative Ideen für den Lieferservice entwickeln", hat Citymanagerin Irina Guzina recherchiert. "Das stärkt die Händler und Gastronomen ganz sicherlich auch für die Zeit danach", ergänzt Chantal Lang, Geschäftsstellenleiterin der Stadtinitiative Heilbronn.

Auch interessant
Corona-Krise: Bar zu Hause, Büro im Hotel - Wie Gastronomen kämpfen
Corona-Ticker Stadt und Landkreis Heilbronn: Zwölf Menschen stecken sich bei Treffen in Wohnung an (Update)
Bad Rappenau: Quarantäne im "Alpenland"-Altenheim nach sechs Wochen aufgehoben (Update)
Corona-Ticker Baden-Württemberg: Keine aktuellen Lageberichte mehr

Das "Voltino" bietet Mittagsmenüs zum Mitnehmen an, und der "Beichtstuhl" hat eine "Genuss-Auszeit für Zuhause-Karte" kreiert. Zutaten und Rezept werden quasi als Bausatz geliefert und können zu Hause unkompliziert und mit wenigen Handgriffen fertiggestellt werden. Seit Montag haben sich die Restaurants "Wohnzimmer", "Three Amigos", "Nino’s Pizza & Pasta" und "Hans im Glück" unter der Marke "Sattmacher Heilbronn" virtuell zusammengeschlossen und einen gemeinsamen Lieferdienst ins Leben gerufen.

Die Pizzerien mit Lieferservice sind für die schwierige Zeit ohnehin schon gut gerüstet gewesen. Die Pfeffer-Brüder haben ihre "Tagbar" zu einem "Feinkost-Supermärktle" umfunktioniert und bieten kleine Speisen auch zum Mitnehmen an. Und auch die Anbieter des Wochenmarkts sind nicht nur unter freiem Himmel dreimal die Woche auf dem Marktplatz präsent, sondern organisieren Vorbestellungen und Lieferdienste in der Regel frei Haus.

Die Bekleidungshändler sind nicht weniger kreativ. Via "WhatsApp" und "Facetime" stehen sie virtuell und live mit ihren Kunden im Austausch. Die Inhaber ziehen die Kleidungsstücke an, schicken die Fotos zu ihren Kunden, und diese entscheiden dann über den Kauf. Viele Händler kommen den Kunden bei der neuen Frühlingsmode mit Angeboten entgegen. Zudem bieten Weingüter "digitale Weinproben" via "Facetime" an und versenden die Weine meist frei Haus.

Info: www.mein-heilbronn.de/zusammen und www.heilbronn.de

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.