Im markanten TDS-Büroturm im Neckarsulmer „Trendpark“ haben seit 1999 mehrere Firmen ihre Büros. Der Turm symbolisiert auch das Wachstum in der Region. Hier begann einst die IT-Firma TDS, die später von Fujitsu übernommen wurde. Voraussichtlich 2024 wird Fujitsu sein Rechenzentrum hier aber räumen. Das 20 Stockwerke hohe Gebäude kann mit dem Wachstum nicht mithalten und ist mittlerweile zu klein für das Unternehmen. Foto: Armin Guzy
Heilbronn-Franken. (rnz) Seit 1980 ist die Bevölkerung in der Region Heilbronn-Franken um 27,6 Prozent auf rund 909.000 Einwohner gewachsen. Damit hat die Einwohnerzahl einen neuen Höchststand erreicht. Landesweit lag der Zuwachs im gleichen Zeitraum nur bei 19,6 Prozent. Der überdurchschnittliche Bevölkerungsanstieg verdeutliche laut Einschätzung der Industrie- und Handelskammer (IHK) die Attraktivität der Region. In der Folge gibt es hier auch so viele Beschäftigte wie noch nie.
Unter anderem diese statistische Auswertung ist in der neuen Jahresbroschüre der IHK "Die Region Heilbronn-Franken in Zahlen" nachzulesen. Darin informiert die Kammer über die wichtigsten wirtschaftlichen und demografischen Entwicklungen in der Region und ihren Kreisen im langfristigen Vergleich. Die 60-seitige Broschüre bietet eine umfassende Zusammenstellung aktueller Daten und Fakten zum Wirtschaftsraum Heilbronn-Franken. Themen sind Bevölkerung und Mitgliedsunternehmen, Arbeitsmarkt und Berufsausbildung, Bruttoinlandsprodukt, Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Handel und Dienstleistungen sowie Gewerbeanzeigen. Ergänzend sind Vergleichsdaten für die baden-württembergischen Regionen, Baden-Württemberg und Deutschland dargestellt.
Die erhobenen Zahlen sind in vielen Tabellen und Schaubildern aufbereitet und somit auch eine verlässliche Grundlage für Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung. Die Zahlen zeigten die erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung der Region, sagt Elke Döring, Hauptgeschäftsführerin der regionalen IHK.
Mit rund 410.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind in der Region so viele Arbeitskräfte beschäftigt wie noch nie. Seit 1974 ist das ein Beschäftigungsplus von fast 81 Prozent. In Baden-Württemberg lag dieser Anstieg für den entsprechenden Zeitraum mit 38 Prozent nicht einmal halb so hoch. Eine starke Stellung hat nach wie vor der produzierende Sektor. Dort arbeiten in der Region 43 Prozent der Beschäftigten, in Handel, Gastgewerbe und Verkehr sind es 21 Prozent und in sonstigen Dienstleistungen 36 Prozent.
Heilbronn-Franken ist eine der umsatzstärksten Industrieregionen im Südwesten. In dieser Schlüsselbranche liegt die Region mit einem Umsatz von 35 Milliarden Euro auf Platz drei der baden-württembergischen Rangliste. Die Region weist mit einer Exportquote von rund 52 Prozent eine hohe Exportorientierung auf.
Langfristig betrachtet, hat sich die Industrie im IHK-Bezirk überdurchschnittlich dynamisch entwickelt. Der Umsatz der heimischen Industrieunternehmen stieg seit 1973 um beinahe das Zehnfache. In Baden-Württemberg erhöhte sich der Umsatz im gleichen Zeitraum um das Sechsfache.
Auch beim Bruttoinlandsprodukt zählt die Region zu den vier wirtschaftsstärksten Regionen im Südwesten. Mit 41,8 Milliarden Euro hat Heilbronn-Franken 2017 die Marke von 40 Milliarden Euro überschritten. Der IHK-Bezirk mit einer Fläche von 4765 Quadratkilometern trägt mit acht Prozent zum Landesergebnis bei.
Laut IHK wurden in der Region im Jahr 2018 rund 6900 Betriebe angemeldet. Das waren rund 700 oder 11,2 Prozent mehr Gewerbeanmeldungen als -abmeldungen. Besonders viele neu angemeldete Betriebe waren mit 2695 Anmeldungen in der Branche der sonstigen Dienstleistungen, wozu unter anderem die Unternehmensdienstleister zählen, und im Einzelhandel mit 1269 Anmeldungen zu verzeichnen.