Antigen-Schnelltests. Symbolfoto: dpa
Von Jens Schmitz, RNZ Stuttgart
Stuttgart. Wer Angehörige hat, die zu einer Risikogruppe gehören, kann sich am 23. und 24. Dezember kostenlos auf das Corona-Virus untersuchen lassen. Das Sozialministerium stellt dafür in mehr als 120 Kommunen insgesamt 80.000 Antigen-Schnelltests zur Verfügung. Sie stammen aus der Notreserve des Landes. "Wir wollen mit der Aktion erreichen, dass kein Mensch das Weihnachtsfest einsam verbringen muss", erklärte Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) am Donnerstag. Er rief die Bevölkerung auf, verantwortungsvoll mit dem Angebot umzugehen.
Das Projekt mit dem Namen "Stille Nacht, einsame Nacht? Muss nicht sein!" soll besonders gefährdeten Personengruppen ein möglichst sicheres Weihnachtsfest ermöglichen. Dazu zählen ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen. Die Aktion hatte Lucha Anfang Dezember mit der Tübinger Notärztin und Pandemiebeauftragten Lisa Federle und den großen Rettungsorganisationen vereinbart. Das Land will Bürgern mehr Sicherheit bei der Frage bieten, ob sie bei besonders gefährdeten Angehörigen einen Weihnachtsbesuch riskieren können.
Das Ministerium betonte, dass es sich nicht um eine allgemeine Testung der Bevölkerung handele. Es werde auch keine schriftliche Bescheinigung über ein negatives Ergebnis ausgestellt. Ein solches Papier erhielten nur positiv getestete Personen, verbunden mit der dringenden Aufforderung, sich unverzüglich in Quarantäne zu begeben und einem PCR-Test zu unterziehen.
Eine Liste mit rund 150 Standorten für die Tests will das Ministerium im Internet veröffentlichen. Vor Ort wird die Aktion vom Deutschen Rote Kreuz, dem Malteser Hilfsdienst, der Johanniter-Unfall-Hilfe und dem Arbeiter-Samariter-Bund mit ehrenamtlichen Helfern umgesetzt. Diese Organisationen sollen auch lokal über Testzeiten und andere Details informieren.
Auffällig: In der Liste mit 151 Teststationen in 125 Städten und Gemeinden, die das Sozialministerium am Donnerstag verschickte, fehlen Standorte im Rhein-Neckar-Kreis, in Heidelberg oder Mannheim. Laut Sozialministerium wurden aus der Region durch die Hilfsverbände keine Orte für die Aktion gemeldet. Im Neckar-Odenwald-Kreis soll es eine Teststation beim DRK Buchen (Henry-Dunant-Straße) und in Elztal (Elzberghalle) geben. In Heilbronn wird auf der Theresienwiese getestet.